KLANG IM SCHLOSS
Freitag, den 04. November 2016 um 19 Uhr
Rittersaal, Milchberg 11; 82335 Kempfenhausen,
Eintritt: 10€
KLASSISCHE ARABISCHE MUSIK
mit der Gruppe :جِسْر JISR
("Brücke")
Ehab Abou Fakhar (Viola)
Abathar Kmash (Oud-Laute)
Muhsin Ramdan (Perkussion & Gesang)
Als Gast Roman Bunka (Oud-Laute, Daf-Rahmentrommel)
Es kommt klassische arabische Musik, vom Mittelalter bis zur
Neuzeit zur Aufführung.
Ehab Abou Fakhar (Viola) & Abathar Kmash (Oud, Cello)
sind zu Jahresbeginn über die Balkanroute von Syrien
nach München gekommen. Mit dabei im Gepäck: ihre
Instrumente. Beide sind professionell an der Musikhochschule
in Damaskus ausgebildeten Musiker.
Der Münchner Roman Bunka gilt als bester Oud-Spieler in
Deutschland und ausserhalb des arabischen Raumes. Er spielt
in vielen arbischen Ensembles. U.a. mit Mohamed Mounir,
einem der bekanntesten und beliebtesten Komponisten und
Musiker Ägyptens.
Die Gruppe zusammengeführt hat der Sänger und
Perkussionist und schon lange in München wohnende
Marokkaner Muhsin Ramdan.
http://www.romanbunka.de/index.html
Rückschau:
Donnerstag, 22. September um 19 Uhr
expanding
time
geistliche melodien des mittelalters und haikus in
arabischer sprache
foto:Frank Blum
mit
burkhard wehner - oud, gesang
normisa p. da silva - baßflöte, unicordio,
surpeti
rasha ragab - stimme, performance
christoph nicolaus - steininstrumente
Burkard Wehner, geboren in Steinach an der
Saale/Unterfranken. Studium der Germanistik und der
Theologie an der Julius-Maximilian Universität
Würzburg. Spezialstudium "Vokalmusik des Mittelalters
und der Renaissance" und Studium der Musikwissenschaft am
Brabant Konservatorium in Tilburg, Holland. Internationale
Meisterkurse u.a. bei Andrea von Ramm, Jill Feldman,
Marcel Pérès und Pedro Memelsdorff.
Solistische Tätigkeit als Sänger auf zahlreichen
internationalen Festivals in Polen, Holland,
Österreich, Frankreich und Deutschland. Gründer
und Leiter der international renommierten Spezialensembles
für Vokalmusik des Mittelalters und der Renaissance
Vox Nostra und Archaica. Fungiert als musikalischer
Berater für zahlreiche Ensembles mittelalterlicher
Musik u.a. Ars Cantus (Breslau/Polen) und Schola
Witracensis (Weitra/Österreich). Umfangreiche
wissenschaftliche Tätigkeiten im Bereich
mittelalterlicher Quellenforschung. Lehrtätigkeit
u.a. im Bereich der Musiksoziologie an der
Humboldt-Universität Berlin. Workshops und Seminare
zu Interpretation und Aufführungspraxis der
Vokalmusik des Mittelalters. Regiearbeit für die
Barockoper ZENOBIA von Tommaso Albinoni von 1694 für
die syrische Nationaloper Damaskus im Rahmen der
Kulturhauptstadt Damaskus 2008. Mitglied des
Wissenschaftlichen Beirats für die Grosse
Landesausstellung in Konstanz 2014: "Das Konstanzer Konzil
- Weltereignis des Mittelalters". Er lebt und arbeitet in
Berlin.
http://www.vox-nostra.de/DEUTSCH/ensemble.php
Normisa Pereira da Silva, geboren 1960 in Sao Paolo, wohnt
in Berlin und ist Flötistin sowie eine renommierte
Lehrerin für Alexandertechnik. Sie war Mitglied
vieler Orchester Brasiliens. In Deutschland spielt sie
seit vielen Jahren in mehreren Ensembles Stücke
zeitgenössischer Komponisten. In den letzten Jahren
widmet sie sich daneben vermehrt der Gregorianik.
Aufnahmen beim WDR, DLV, MDR, Radio Madrid, HR,
Deutschlandradio, Österreichischen Rundfunk, Radio
Italiana (RAI), Radio Eldorado und TV Cultura.
http://www.coachingfuermusiker.de/pages_de/index.html
Rasha Ragab, geboren 1971 in Kairo, ist Künstlerin
und Kuratorin u.a. im „Museum of Modern Art in
Cairo“. Sie lebt und arbeitet in München und
Kairo.
Christoph Nicolaus, geboren 1962 in München, ist
Künstler, Musiker und Veranstalter verschiedener
Kunstereignisse, u.a. von „Kunst im Bau“ und
„Klang im Dach“ (früher „Klang im
Turm“). Er lebt und arbeitet in München.
Rasha Ragab und Christoph Nicolaus arbeiten als
Künstlerpaar „toffaha“ zusammen.
http://www.toffaha.org
sonntag, 05. juni 15:00 uhr
diwan
des feueropals
oder
die legende von leila und madschnun
von clara janés
sylvia alexandra schimag (stimme)
rasha ragab (stimme)
zwischenspiele: lichtblütenblätter
von
antoine beuger
antoine beuger (rababa)
In ihrem Gedichtzyklus Diván
del ópalo de fuego (Diwan des Feueropals),
1996 zum ersten Mal veröffentlicht, erzählt und
meditiert Clara
Janés (geboren 1940), deren Werk allgemein
als ein Höhepunkt der spanischen Liebeslyrik
betrachtet wird, die Legende von Leila
und Madschnún neu.
Jeder in der arabischen Welt des Orients kennt diese
Geschichte. Ursprünglich eine beduinische Geschichte
aus der vorislamischen Zeit wurde sie im Laufe der
Jahrhunderte von einigen Dichtern zu einem Epos gestaltet
(die berühmteste Version ist vom persischen Dichter
Nizami, entstanden um 1180). In der Sufimystik wurde die
Geschichte von Leila und Madschnún zum Bild der
Liebesbeziehung zwischen Gott und Mensch. Und es gibt kaum
einen orientalischen Dichter, der nicht irgendwann in
seinem Werk auf diese Legende bezugnimmt.
Clara Janés‘ Diwan des Feueropals ist eine
große Meditation über die Liebe, über die
eine Liebe, göttlich und menschlich, ganz im Sinne
ihrer großen Vorbilder San Juan de la Cruz
(1542-1591) und Ibn ‘Arabi (1165-1240). Gleichzeitig
ist es eine Meditation über die Einheit von Liebe,
Leben und Poesie, eine Meditation über das Herz
(qalb).
Es ist ein gerade heute hochaktuelles Buch, in dem sich
westliche und orientalische Kultur und Geschichte in ihrer
Jahrhunderte alten gegenseitigen Durchdringung zeigen,
entgegen allem Gerede über „clash of
cultures“ und „Islamisierung“.
Antoine Beuger hat
den Text ins Deutsche übersetzt und in eine
musikalische Form gesetzt. Sylvia
Alexandra Schimag und Rasha
Ragab werden ihn auf deutsch und arabisch
vortragen.
Antoine Beuger
geboren 1955 in Oosterhout, Niederlande. 1973 bis 1978
Kompositionsstudium bei Ton de Leeuw. 1990 Wiederaufnahme
der kompositorischen Tätigkeit nach einer
Unterbrechung von etwa zehn Jahren. Gründete 1992 mit
Burkhard Schlothauer die Edition Wandelweiser. Seit 1994
Konzeption und Organisation mehrerer Konzertreihen in und
um Düsseldorf. Seit 1996 künstlerischer Leiter
der Edition Wandelweiser Records und Lehrbeauftragter der
Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Seit 2008
Composer Mentoring. Zahlreiche Preise, Uraufführungen
u.a. auf bedeutenden Festivals. Lebt in Haan bei
Düsseldorf.
Sylvia Alexandra Schimag
hat sich durch Lesungen mit Texten von unter anderen Ilse
Aichinger, Oswald Egger, Gottfried Wanner, Rainer Maria
Rilke, John Ashbery, Fernando Pessoa, Emily
Dickinson, Lukrez, aus dem Hohelied Salomos, aus dem
Avatamsaka Sutra einen Namen gemacht.
Sie arbeitet seit Jahren regelmäßig mit
Komponisten wie Antoine Beuger, Jürg Frey, Eva-Maria
Houben, Radu Malfatti, Michael Pisaro, Craig Shepard,
Christian Wolff und Istvàn Zelenka zusammen,
die eigens für sie Werke für Sprechstimme
(allein oder in Kombination mit Instrumenten) geschrieben
haben. 2011 erschien bei Edition Wandelweiser
Records ihre Gesamtaufnahme von John Cage’s Empty
Words, einem 10-stündigen Stück für
Sprechstimme, auf CD.
Rasha Ragab, geboren in Kairo, ist Malerin,
Performance-, Video- und Fotokünstlerin. Zusammen mit
Christoph Nicolaus bildet sie das Künstlerpaar „toffaha“.
Daneben ist sie Kuratorin u.a. im „Museum of Modern
Art in Cairo“. Sie lebt in München und Kairo.
sonntag, 05. juni 19:00 uhr
long
distance call
für flöte und CD-zuspielung
und
lieder
vom fröhlichen leben
nach den spätesten gedichten von friedrich
hölderlin
von
antoine beuger
mit
antoine beuger (flöte)
sylvia alexandra schimag (stimme)
TEXT ZU LIEDER VOM FRÖHLICHEN LEBEN:
Antoine Beuger
Lieder
vom fröhlichen Leben
für eine singende Leserin und Zuspielung
In diesem Stück vertieft sich die Ausführende
darin, einige der spätesten Hölderlin Gedichte
Silbe für Silbe singend für sich zu öffnen.
Es entsteht eine ganz stille, in sich gekehrte Klangwelt,
schwebend, leicht,
versonnen
beinahe abwesend, gleitend
eine erhabene Monotonie
ein frohes,
anstrengungsloses Glänzen
eine Welt die völlig
einheitlich lauter ist,
in der sich nichts
Unerwartetes mehr ereignen kann
die aber gleichzeitig von Bezogenheit aufeinander getragen
wird:
alles offen,
glänzend, unendlich weit und doch ganz beisammen
Das ist die Welt, die Hölderlins späteste Gedichte
als eine uns offenstehende Wirklichkeit andeuten, eine Welt,
in der wir
die glückliche
Erfahrung
machen können,
nichts mehr halten zu
müssen, sich ins Unendliche öffnen zu
können,
auch nichts mehr suchen
und unterscheiden zu müssen
und doch bei diesem
Erleben eine neue und gute Wirklichkeit zu finden. *
* Kursiv gedruckte Sätze und Phrasen wurden
zitiert aus:
Wilfried Thürmer, Zur poetischen Verfahrensweise in
der spätesten Lyrik Hölderlins (Marburg, 1970)
Ort:
Milchberg 11; 82335 Kempfenhausen
Eintritt:
12€, ermässigt 8€
samstag, den 02. april 2016 um 19 uhr
hildegard von
bingen : john cage
mit irene kurka -
sopran
Hildegard von Bingen gilt als erste Vertreterin der
deutschen Mysik des Mittelalters. Die Werke der
Benediktinerin befassen sich mit Religion, Medizin,
Dichtung, Musik, Ethik, Kosmologie und ihre religiösen
Visionen. Sie war eine bedeutende Universalgelehrte ihrer
Zeit und erfuhr, für eine Frau dieser Zeit
ungewöhnlich, hohe Anerkennung bis hin zum Papst.
John Cage ist mit seinen mehr als 250 Kompositionen, die
häufig als Schlüsselwerke der Neuen Musik
angesehen werden, einer der weltweit einflussreichsten
Komponisten des 20. Jahrhunderts. Hinzu kommen musik- und
kompositionstheoretische Arbeiten von grundsätzlicher
Bedeutung. Er hat das Kunstschaffen seit den 1950er Jahren
massgeblich beeinflusst.
Über 800 Jahre trennen die Kompsitionen der beiden.
Und doch verbinden sich von Bingens so archaisch-karge
Gesänge faszinierend gut mit dem experimentellen
Herangehen John Cages.
Cages Liedwerke „Sonnekus2“ für Solostimme
beruhen wie von Bingens Kompositionen auf religiösen
Texten und strahlen kontemplative Einfachheit, Klarheit und
Ruhe aus.
Die außergewöhnliche Solo Sopranistin Irene
Kurka, Spezialistin für reduzierte Klänge, hat
sich intensiv mit Tonqualitäten und -modulationen
auseinandergesetzt. Gerade, schlicht, ohne Vibrato und sehr
gekonnt singt Kurka mit glasklarer Stimme. So klug Kurkas
Interpretation die neun Jahrhunderte verklammert, so
herausragend trifft sie den Ton der Stücke.
www.irenekurka.de
(Unter Verwendung von: Neue Zeitschrift für Musik
http://www.musikderzeit.de/de_DE/journal/current/showarticle,36183.html)
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