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BRoWN Video-Art-Film präsentiert Videokunst und
Künstlerfilme im fsff 2023
Wilde Kindheit
sie kann unbekümmert,
unschuldig und verträumt sein aber auch vorbestimmt,
ohnmächtig und pubertär.
Es wird ein Publikumspreis in Höhe von 500,- €
vergeben.
Wir danken den Preisstiftern: Christoph und Stephan
Kaske-Stiftung
Der Publikumspreis ging an Werner Fritsch
mit „In meinem Garten ist der
schönste Blitz gewachsen“
fsff.de/home/cm/test-filmarchiv/index.12773.html
Programm 2023
12 artists in childhood
2014 / 11´49 / Produktion: Marc-Christoph Wagner
“Die meisten Künstler haben eine schreckliche
Kindheit". Lernen Sie 12 außergewöhnliche
zeitgenössische Künstler kennen, die über
ihre frühen Jahre nachdenken und darüber, wie
diese ihr Leben und ihre Kunst geprägt haben. Gezeigt
werden die Erinnerungen von:
Richard Tuttle, Bill Viola, Georg Baselitz, Wim Wenders,
William Kentridge, Daniel Kehlmann, Salman Rushdie, Patti
Smith, Henning Mankell, Herta Müller, Yoko Ono und
Jonathan Meese.
Dieser Film wurde uns freundlicherweise vom Louisiana
Museum of Modern Art in Kopenhagen zur
Verfügung gestellt.
Childhood
DE 2017 / 3’ / Regie: Angela Fechter
Ein junges Mädchen, trägt eine ihm sehr
ähnlich sehende lebensgroße Puppe durch eine
Berglandschaft zu einem brennenden Feuer. Sie könnte
ihre Doppelgängerin sein oder ihre Schwester. Einem
geheimen Ritual gehorchend, küsst das Mädchen die
Puppe auf die Stirn und wirft sie ins Feuer.
La
Mer
DE 2014/ 1’30/ Regie: Herbert Nauderer
Ein junges Mädchen lauscht dem ewigen Rauschen der
Wellen während es zur gleichen Zeit auf eine Stimme zu
hören scheint, die trauernd den Tod eines geliebten
Menschen beklagt. Hofmannsthal, ein wichtiger Vertreter der
Wiener Moderne, schrieb die Terzinen als
Zwanzigjähriger nach dem Verlust einer Freundin.
Gelingt es, Vergänglichkeit wirklich wahrzunehmen, das
eigene Erwachsenwerden zu verstehen, das nicht mehr sein
werden in der Zukunft zu akzeptieren?
The
Script
2018 / 7’30 / Regie: Akram Zaatari
Ein muslimischer Mann beim Gebet. Da eine Unterbrechung des
Gebets oft verpönt ist, betet der Vater trotz der
schelmischen Spiele seiner Kinder mit ihm, eifrig weiter.
Ein Film voller zärtlicher und humorvoller Szenen.
Fuck The War
US 2006 / 3’56 / Regie: Beate Geissler und Oliver
Sann
Auf die schmutzige Innenwand eines verlassenen Autohauses
sind in Kinderhandschrift die Worte "fuck the war"
gesprüht. Und es sind auch in Tarnkleidung gekleidete
und mit Spielzeug-Maschinengewehren bewaffnete Kinder, die
dort Krieg spielen. Sie tauschen die Maschinengewehre gegen
Eisenstangen und kämpfen nicht mehr gegeneinander,
sondern zertrümmern eine Waschmaschine. Georg
Büchner stellte einmal die beunruhigende Frage:
„Was ist es, das in uns lügt, mordet und
stiehlt?"
Childrends game, #29:
La roue
DR Kongo 2021 / 8’43 / Regie: Francis Alys in
Zusammenarbeit mit Rafael Ortega, Julien Devaux und
Félix Blume
Über der Stadt Lubumbashi erhebt sich die Mampala oder
Abraumhalde der Kobaltmine Étoile du Congo, deren
untere Hänge heute von den Clandestins, den
Lithiumjägern, die ihr Leben riskieren, um unseren
globalen Batteriemarkt zu versorgen, gesiebt werden. Der
Film lebt von dramatischen Kontrasten - winzige helle
Gestalten vor der Weite der Dunkelheit; ein Kind, das kaum
über den riesigen Reifen hinwegsehen kann, den es
bergauf zu schieben versucht.
Double Exposure
EE und BE 2020 / 13’36 / Regie: Ingel Vaikla
Vor dem Ukrainekrieg verfasster Text der Künstlerin:
Slawutytsch ist eine Stadt im Norden der Ukraine, die 1986
für die evakuierten Arbeiter des Kernkraftwerks
Tschernobyl gebaut wurde. An der Errichtung der Stadt waren
Architekten und Arbeiter aus acht Sowjetrepubliken
beteiligt. Slavutych ist die letzte Atomstadt, die letzte
ideale Stadt, die in der Sowjetunion gebaut wurde. Double
Exposure zeigt den Dialog zwischen der sowjetischen
Vergangenheit der Stadt und ihrer jüngeren Generation,
die nach dem Zusammenbruch des Sozialismus geboren wurden.
Wie geht die postsowjetische Jugend mit der Gegenwart um,
wenn sie von den Überresten der gescheiterten Utopie
umgeben ist?
Let them play
DE 2018 - 2023/ 7’20/ Regie: Rasha Ragab
Der Film zeigt eine Auswahl von ganz in ihrem Spiel
aufgehenden Kindern, die ihre Spielsachen aus einfachen
Gegenständen selbst herstellen. Sie erschaffen ihre
eigene phantasievolle Welt, um sich vor Armut, Gewalt und
Missbrauch zu verstecken und zu schützen
In meinem Garten ist der
schönste Blitz gewachsen
Ein 4 minütiger Auszug aus Faust
Sonnengesang /
2023 / Regie: Werner Fritsch
Zwei Schwestern tanzen und träumen am Meer vom
Paradies. Aus Steinen backen sie Brot, das alle Krankheiten
heilt.
„In meinem Garten ist der schönste Blitz
gewachsen. In meinem Garten schreit der Himmel. Und die
Liebe wohnt in den Nestern der Vögel“
Aus der Bahn
DE 2008 / 0’38 / Regie: Timur Dizdar
Radfahren gegen die Langeweile. Als Kind bin ich oft mit
meinem Bruder auf Parkplätzen und anderen urbanen
Freiflächen geradelt. Wir fuhren immer so, dass
der andere fast umgeworfen und zum Anhalten gezwungen wurde.
Dabei gingen Knie und Räder kaputt, aber es war ein
probates Mittel gegen die Langeweile.
Die Steigerung schien mir immer das „spannende
Fahren“, alleine im Wald, weil die Bäume
nicht ausweichen.
Cambeck
AGO / 2010 / 2´35 / Regie : Binelde Hycran
In diesem humorvollen und nachdenklichen Film improvisieren
vier Kinder aus Luanda mit viel Phantasie und einfachsten
Mitteln eine Geschichte über das GUTE LEBEN. Ihr
kleines Spiel gibt auch Einblick in derzeitige
Verhältnisse Angolas.
Picnic
PL 2008/ 7’51/ Regie: Magdalena von Rudy
In einem Musikschulraum verharren fünf junge
Mädchen regungslos, in die Leere starrend. Die Stimme
einer Frau aus dem Off befiehlt ein Gedicht auswendig zu
lernen. Die Mädchen beginnen zu sprechen. Sie
rezitieren Textauszüge aus dem Film Picnic at Hangig
Rock von Peter Weir und aus The Thin Red Line von Terrence
Malick, welche um den Tod und den Sinn des Lebens kreisen.
Initiation
US 2016/10´44/ Regie: Teboho Edkins
In den Bergen von Lesotho erzählt der junge Mosaku,
dass er auf die Rückkehr seines älteren Bruders
nach einer fünfmonatigen Abwesenheit wartet. Weit weg
von seinem Heimatdorf hat er an einem Initiationsritus
teilgenommen, bei dem junge Männer ihre Reife unter
Beweis stellen. Der Film lässt offen, worum es in
dieser Initiationsphase geht, und zeigt stattdessen, wie die
Männer zurückkehren und sich in ihren neuen
Identitäten präsentieren.
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review
/ rückblick:
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BRoWN Video-Art-Film präsentiert Videokunst und
Künstlerfilme im fsff 2021
Thema: Was ist wahr?
...ist alles was wir sehen oder scheinen, nichts als
ein Traum im Traum
aus
„A Dream Within a Dream“ von Edgar Allen Poe
Anlass zu diesem Thema ist der vielfältige Streit in
der Gesellschaft darüber was wahr ist.
Gezeigt werden die Filme im Breitwandkino Starnberg am 22.
August um 11 Uhr
Es wird ein Publikumspreis in Höhe von 500,- Euro
vergeben.
Wir bedanken uns bei den Preisstiftern, der Christoph und
Stephan Kaske-Stiftung
Gewinner des Preises war der Film "An
absent wound" von
Maryam Tafakory.
Programm 2021
ABRAHAM ABRAHAM und SARAH SARAH
IL 2012/ je 4'10/ Regie: Nira Pereg
Ihre Arbeit Abraham-Abraham
und Sarah-Sarah von 2012 zeigt sie normalerweise
als Splittscreen. Die Höhle der Patriarchen in Hebron
ist eine der heiligsten Grabstätten im jüdischen
aber auch im islamischen Glauben. Es wird angenommen, dass
dort die biblischen Patriarchen
Abraham, Isaak und Jakob sowie die Matriarchinnen
Sarah, Rebecca und Lea begraben sind. Das ganze Jahr
über ist die Höhle in Gebetsbereiche für
Juden und Muslime unterteilt, aber zehnmal im Jahr wird der
gesamte Raum gemäß den Kalendern der beiden
Religionen entweder in eine Moschee oder eine Synagoge
umgewandelt.
VIOLA
US 2008/ 8'54/ Regie: Shih-Ting Hung
Die siebenjährige Viola packt einen Koffer und steigt
eine schwebende Treppe hinauf in den Himmel. Bald entdeckt
sie, dass ihre Reise ihre Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft zu einem phantasievollen Abenteuer vereint, das
teils Leben und teils Traum ist.
HONEST LIES
DE 2011/ 9'45/ Regie: Gabriele Stellbaum
Sind ihre Geschichten wahr oder sind sie vielleicht nur
Metaphern für Zivilcourage, Widerstand und Ohnmacht in
einem totalitären Regime? Während das einsame Auto
auf den Parkdecks vor und zurück fährt,
erzählt eine Off-Stimme über Geheimarbeit und
Erpressung. Der Zuschauer wird systematisch in das
eskalierende Dilemma der Protagonistin hineingezogen und
kreist mit ihr auf einer Parkhausspirale ohne
Ausfahrt.
Text: Kim Mildebrath
MASQUEBAROQUE
DE 2021/ 3'15/ Regie: Manuela Hartel
Durch Videoprojektion auf das von einer Schutzmaske bedeckte
Gesicht einer jungen Frau, erscheint nach einiger
Betrachtung ein zweites Frauengesicht, das einem
Gemälde der Barockzeit entstammt. Die beiden Gesichter
verschmelzen zu neuen, immer komplexeren Wesen. Die Idee zum
Video gab es lange bevor die Alltagsmaske notwendiger
Bestandteil unseres Lebens wurde. Der aktuelle Bezug der
Videoarbeit wirkt dadurch umso verstörender.
IM BUNKER
DE 2017/ 12'18/ Regie: Veronika Veit
Der Film: „Bunker“ erlaubt den Blick auf den
streng strukturierten Alltag einer isoliert lebenden
Familie. Nur durch absolut reglementiertes Verhalten und
äußerste Hygiene scheint es möglich, die
Kontrolle zu behalten. In einer Zeit, in der es zunehmend um
Individualisierung statt um Gemeinschaft geht, in der
Schlagworte wie Selbstverwirklichung und Selbstoptimierung
bereits im Kindergarten Thema sind, soll diese Intervention
stören, aufrütteln und provozieren. Das Projekt
thematisiert die Tendenz zu Abgrenzung und Abschottung, den
Versuch völlig autonom zu existieren und den absurden
Gedanken, dass jeder ganz allein für sein Schicksal
verantwortlich ist.
LUMPEN
MX 2011/ 5'00/ Regie: Daniel Ivan
Das zentrale Thema ist der Wandel des Begriffs des
Lumpenproletariats, der von Karl Marx erfunden wurde. Im
Laufe der vielen Jahre erfuhr der Begriff neue
Interpretationen und Bedeutungen. Wer ist heutzutage ein
Lumpen? Wer sind heute diejenigen, die "dem Ruf der
Revolution nicht folgen"? Wer sind diese Menschen, die
"nicht bereit sind, sich zu befreien"? Gibt es in der
heutigen Zeit überhaupt noch Lumpen im Marxen Sinn?
Oder, noch besser, gibt es jemanden, der keiner ist?
NEXT DOOR
US 2014/ 12'36/ Regie: Drew Mylrea
Next Door ist eine skurrile Science-Fiction-Komödie
über einen jungen Mann, der zunächst in einer
komfortablen, heilen Welt lebt. Er schaut lächerliches
Fernsehen, telefoniert mit seiner dominanten Mutter und
ignoriert die Verrücktheiten, die um ihn herum
passieren. Durch die Begegnung mit einer attraktiven
Terroristin ändert sich sein Leben. Doch nicht
endgültig.
THE TRUTH ABOUT LA MUSA
US 2013/ 2'47/ Regie: Milcho
Das Video ist der letzte Teil einer Trilogie der viel mit
Ironie und Witz arbeitenden Künstlerin. Mit
geschlossenen Augen nimmt sie zarten Kontakt zu einem
Ziegenkopf auf, vergewissert sich spielerisch ihrer Sinne
und offenbart ihre liebste Muse.
AN ABSENT WOUND
IR/GB 2018/ 10'22/ Regie: Maryam Tafakory
Absent Wound ist die visuelle Stimme einer Frau, die sich
dagegen wehrt, ausgeschlossen und diskriminiert zu werden
oder ihr Schicksal als Frau bestimmen zu lassen. Die
Aufnahmen stammen aus einem Zoorkhuneh, einem iranischen
Krafttrainingsraum und den damit verbundenen
Gemeinschaftsbädern, die für Frauen im Iran
traditionell nicht zugänglich sind.
TRUTH PASSES THROUG THE CREASES OF
TIME LIKE WATER THROUGH YOUR FINGERS
D 2019/ 4'/ Regie: Donata Wenders
Eine poetische Reflexion über die Wahrheit. Donata
Wenders sagt dazu: Seit langem fasziniert mich die Art und
Weise, wie sich die Zeit in der Fotografie zeigt. Diese
Installation ist eine neue Herangehensweise an dieses Thema.
Aus dem Einzelbild ist eine Folge von Bildern geworden, die
ineinander übergehen. Ein Raum wird so zu einem Ort,
der die Spuren eines langen Tages zeigt und uns etwas zu
sagen vermag. Eine Frau sitzt an einem Tisch, erhebt sich,
geht hin und her, setzt sich wieder, steht auf, hält
inne und geht dann weiter. Ihre Gedanken kreisen um die
Essenz der Wahrheit, aber sie kommt zu keinem Ergebnis. Die
gesprochen Texte stammen von Guido Brivio di Bestagno.
ROJA HERE
US 2016/ 12'36/ Regie: Shirin Neshat
ROJA HERE ist das Ergebnis von Shirin Neshats
Traumerfahrungen, in denen sie sich mit ihrem
widersprüchlichen Gefühl der kulturellen
Identität auseinandersetzt. Die junge
iranisch-amerikanische Schriftstellerin Roja Heydarpour
spielt die Hauptrolle. Die Geschichte beginnt damit, dass
Roja in einem Theater sitzt - als Außenseiterin unter
einem überwiegend kaukasischen Publikum - und einem
Mann dabei zusieht, wie er „The Carnival is
Over“ (1967) von The Seekers singt.
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review 2020:
Bewegung / Stillstand
BRoWN Video-Art-Film präsentiert Videokunst und
Künstlerfilme im fsff 2020
In diesem Jahr kommt es zum dritten und letzten Teil der
thematischen Trilogie: Zeit – Raum – Bewegung.
Wegen der Pandemie und ihren Folgen wurde
„Bewegung“ von der Festivalleitung um das Thema
„Stillstand“ ergänzt und erweitert.
http://fsff.de/home/cm/fff-current-n/festival.html
>>
Die Auswahl von 13 Videokunst- und
Künstlerfilmbeiträgen beleuchtet das Thema aus
verschiedenen Blickwinkeln: physikalisch –
körperlich, philosophisch – religiös,
biografisch – gesellschaftlich.
Gezeigt werden die Filme im Breitwandkino Starnberg am 30.
August um 11 Uhr.
Wir bedanken uns bei der Christoph und Stephan Kaske
Stiftung, die wieder einen Publikumspreis in Höhe von
500,- € stiftet.
Das Publikum, vergab den Preis an „Un hombre que
camina“ von Enrique Ramirez.
Programm 2020
DESIRE
D/2019/3´20/ Regie: Adidal Abou-Chamat
Zu einer Mischung aus traditioneller akustischer und
elektronischer „Orient-Popmusik“ tanzen zwei
Frauen in Abaja und Niqab Tango mit einer klassischen
Rollenverteilung von Führender und Geführter.
MOSCHHEIM
D/2018/5´01/ Regie Annette Philp
Eine Landschaft aus Ton. Bald leer. Darin die Choreographie
der Zerstörung.
Annette Philp untersucht unter dem Titel
„Deutschlandlieder“ den Prozess nationaler
Identitätsveränderung.
https://vimeo.com/user37965400
THE ORAL THING
D/2001/8’58/ Regie: Bjørn Melhus
Das aus dem US-Fernsehen gesampelte Video zeigt den
TV-Moderator als Evangelisten. Eine erhabene Stellung
einnehmend manipuliert er zwei Schwestern. Zunächst
scheint es eine Parodie auf Morgen Talkshows zu sein.
Allerdings werden das Gespräch und die Kommentare der
Gäste zunehmend unheimlich und dunkler.
https://melhus.de
UN HOMBRE QUE CAMINA
CHL/2014-17/22´15/ Regie: Enrique Ramírez
Ein Schamane mit bunter Maske schreitet durch einen flachen
Salzsee, hinter sich herziehend 10 schwarze
Herren-Anzüge, die durchs Wasser gleiten. Begleitet
wird er von den getragenen Tönen einer Marching Band,
die ebenfalls durch die Landschaft prozessiert, alles
eingebettet in stille unglaubliche Bilder der endlosen
spiegelnden Wasserfläche.
https://enriqueramirez.net
IMMER MÜDER
D/2014/6´07/ Regie: Jochen Kuhn
Die animierten Zeichnungen zeigen einen stets überall
einschlafenden Mann: Gemalte Ideen, die verwischt und
überblendet werden und aus denen wieder Neues entsteht.
Dies hat etwas Surreales, etwas Träumerisches und
erzählt gleichzeitig melancholisch von dem gnadenlosen
Leistungsprinzip unserer Zeit, die immer puscht und fordert.
http://www.jochenkuhn.de
THINKING
D/2012/7’30/ Regie: Karen Irmer
Ein poetisches Werk über den Wandel der Dinge und
dessen Perzeption. Subtil changierende Veränderungen
eines Seestückes, kaum wahrnehmbar in ihrer Dosierung,
entfalten sich in diesem stillen und kontemplativen Werk.
Unmerklich geht ein atmosphärisches Bild in das
nächste über.
http://www.karen-irmer.de
Koffi KOKO Jm ch dance Paris Benin
Part 2/2
BEN/2010/9´53/ Solotanzstück von und mit
Koffi Kôkô
„Der Tanz steht am Schnittpunkt von verschiedenen
Formen des Wissens. Du verstehst oder du verstehst nicht,
aber du bist niemals nicht berührt“(Koffi
Kôkô). Er zählt zu den bedeutendsten
Mitbegründern der modernen afrikanischen Tanzszene seit
den 1980er Jahren. Er hat ein einzigartiges Werk entwickelt,
das die Philosophie des Vodun und das Potential des Rituals
für die westliche Tanzbühne übersetzt.
https://www.derstandard.at/story...
https://www.youtube.com/watch?v=hzrIExb0PHU
LA PLUIE
F/1997/2’30/ Regie: Marcel Broodthaers
Der Film zeigt Marcel Broodthaers beim Versuch zu schreiben,
während der Regen ständig die Tinte wegspült.
In der Schlussszene, in der der Künstler aufgibt und
seine Feder fallen lässt, erscheint die Inschrift
"Projet pour un texte" (Projekt für einen Text).
https://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Broodthaers
https://www.youtube.com/watch?v=EHhigM53ILw
HOMO LUDENS
D/2020/3´45/ Regie: Roman Woerndl
Unser Planet Erde ist in einer prekären Verfassung die
von uns Bewohnern provoziert wird. Wie leicht die
„Spielermentalität“ des Menschen, mit
seinem maximalen Anspruch an Lebensqualität und Luxus
zu einem Absturz führen kann, ist Inhalt der Arbeit
Homo Ludens.
http://www.romanwoerndl.de
PERFORMANCE PROPOSAL
D/2006/2´30/ Regie: Stefan Zeyen
Filmszene aus Rainer Werner Fassbinder´s “Liebe
ist kälter als der Tod”. Die Kamerafahrt wird
durch das Nachfahren der Kamerabewegung aufgehoben. Das
Filmbild wird zu einem bewegten Fenster vor einer statischen
Szenerie.
https://www.zeyen.de
SUMMER CAMP
F/ 2015/ 9’00/ Regie: Lola Gonzàlez
Vier Männer sind in einem Haus und durchlaufen ein
physisches und psychologisches Training. Sie listen eine
Reihe von Vornamen auf, die sie an die Wände schreiben,
und fangen an, diese Namensliste als Chor zu skandieren. Man
weiß nicht was, aber sie scheinen etwas vorzubereiten.
http://lola-gonzalez.com
DARK SKY PLACE - GRASSLAND
D/2016/4´19/ Regie: toffaha (Rasha Ragab +
Christoph Nicolaus)
Ein stürmischer Tag in der Steppe. Dunkle Wolken jagen
über den Himmel. Das Gras biegt sich im Wind. In der
Ferne steigen Rauchwolken auf. Ein ungarisches Volkslied aus
dem Radio handelt von Liebe und Sehnsucht nach dem
heimatlichen Dorf. Zwei Menschen verschiedener Hautfarbe
begegnen sich.
http://www.toffaha.org/home.html
WESTCOAST
D/2009/7´20/ Regie Ulu Braun
Fantastisch-bizarre Visionen einer brodelnden
Wasserlandschaft. Hochhäuser und Felsen bilden den
Gegenpart. Marken, Müll, Mensch und Tier bevölkern
diese
"Westcoast“.
Eine neuartige und eigenwillige Bildsprache,
experimentell und doch ausgereift.
http://www.ulubraun.com
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review 2019:
Im Augenblick des Urknalls
geschah etwas Wunderbares
mit der Zeit. Sie begann.
BRoWN Video-Art-Film präsentiert Videokunst und
Künstlerfilme im fsff 2019
Das Fünf Seen Filmfestival www.fsff.de
>> ist eine wichtige und feste
Größe in der deutschen Festivallandschaft. Seit
2013 zeigt es in Kooperation mit BRoWN
Video-Art-Film internationale Videokunst und
Künstlerfilme.
Dieses Jahr zum Thema Raum, als zweiten Teil der
Trilogie: Zeit - Raum – Bewegung .
Das fsff beschäftigt sich in dieser Trilogie mit den
Grundlagen von Film. Doch nicht nur der Aspekt der Abfolge
von Zeit- Raum und Bewegung im Film ist spannend, sondern
gerade das Thema weiter zu fassen. Man denke nur an
politische Räume und gesellschaftliche Räume oder
Denkräume, Freiräume, Klangräume,
Spielräume.
Es wird ein Publikumspreis in Höhe von 500,- €
vergeben.
Preisstifter: Christoph und Stephan
Kaske-Stiftung
Das Publikum bewertete zwei Filme gleich stark. Der
Preis über 500.- ging zu gleichen Teilen an:
Balance von Wolfgang & Christoph Lauenstein und All
together now von Hans Op de Beeck
Programm 2019
AQUASONIC
DK/2017/3’40/ von: Between Music
Die Gruppe Between Music produziert innovative
Performance-Konzerte .
Im Unterwasserkonzert AquaSonic tauchen fünf
Musiker in Glaswassertanks ein, um spezielle Instrumente zu
spielen und unter Wasser zu singen.
https://www.betweenmusic.dk
VANISHING POINT
AUS/2016/7’46/ Regie: Daniel Crooks
Vanishing Point ist inspiriert von der Geschichte des Kinos
und insbesondere von der Art und Weise, wie Züge als
Verlängerung der Kamera eingesetzt wurden. Crooks'
komplexe und schöne Zeitstrukturen offenbaren eine
poetische Sensibilität, die der technischen Raffinesse
ihrer Produktion widerspricht.
http://annaschwartzgallery.com/artists/daniel-crooks/
THE BLACK HOLE
UK/2008/2’35/Regie: Diamond Dogs (Phil Sansom
& Olly Williams)
Ein schlafloser Büroangestellter fotokopiert ein
"Schwarzes Loch" spät in der Nacht. Plötzlich
scheinen die Möglichkeiten endlos zu sein. Wird die
Gier ihn überwältigen?
https://www.youtube.com/watch?v=RSmjqss0XKQ
SMELL THAT SMELL
FI/2016/5´20/ Regie: Essi Utriainen
Dieser Film vereint in ungewöhnlicher Weise die Genres
klassischer Musikvideos und Videokunst zu einer Art
romantischer Filmnovelle.
Konsequent aus einer Perspektive gefilmt, und in der Kulisse
eines „echten“ zu kleinen Raumes inszeniert, ist
dieser Kurzfilm eine nahe und persönliche
Erzählung über die innere Gedankenwelt eines
Menschen.
http://essi-utriainen.com/index.html
ALL TOGETHER NOW
BE/2005/6’20/Regie: Hans Op de Beeck
Das Video ist ein tragikomisches Porträt von drei
Gruppen von Menschen, die an verschiedenen
gesellschaftlichen Veranstaltungen teilnehmen.
http://www.hansopdebeeck.com
BLISS AND HEAVEN
DK/2005/8’10/Regie: Jesper Just
Jesper Just nutzt die Sprache des Kinos, um die stereotypen
Hollywood-Konstruktionen von Männlichkeit und
Weiblichkeit sowie die voreingenommene Repräsentation
von Minderheiten und Menschen mit Behinderungen in der
Mainstream-Kultur zu konfrontieren und umzuleiten.
http://www.jesperjust.com/programme.html
I LIKE AMERIKA AND AMERIKA LIKES ME
D/ 2017 Ausschnitt aus dem Film BEUYS von Andres Veiel
Wie im vergangenen Jahr wird zu Beginn eine
künstlerische Arbeit vorgestellt, die nicht zum Genre
Video und Film gehört, sich aber auf besondere Art und
Weise mit dem Thema beschäftigt. Joseph Beuys Aktion
„I like America and America likes me“ von 1974
begann mit dem Abflug in Düsseldorf und endete mit der
Ankunft in Düsseldorf. Am J.F.K. in New York
angekommen, ließ sich Beuys komplett in Filz
einwickeln, weil, wie er sagte, „er nichts von Amerika
sehen und von der Außenwelt isoliert sein
wolle“. Er wollte sich ganz bewusst nicht mit dem
Modernen, sondern mit dem Alten Amerika der Ureinwohner
verbinden. Anschließend wurde er von einem
Ambulanzwagen in die Galerie René Block gefahren, wo
er in einem Raum 3 Tage und 3 Nächte mit einem von den
amerikanischen Ureinwohnern als heilig verehrten Kojoten
verbrachte. Die Sirene des Ambulanzwagens brachten einen
existieerenden Notstand zum Ausdruck.
https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Beuys
HE HOUSE OF SMALL CUBES
JP/2008/12’06/ Regie: Kunio Kato
Dieser Film lief schon 2017 und wird wegen seiner
eindringlichen Schönheit noch einmal gezeigt.
Wenn der Wasserspiegel wieder höher steigt mauert ein
alter Mann ein weiteres Geschoss auf das Dach. Als einmal
seine Pfeife nach unten fällt taucht er hinab in seine
Erinnerungen.
https://www.robot.co.jp/staff/kunio/
PASSING THE GARDEN
D/2019/6´35/ Regie: Monika Huber
Die ca. 2000 Jahre alten Fresken im Museo Massimo in
Rom, bilden das Grundmotiv dieser Arbeit . Dieser
illusionistische „hortus conclusus “ wird mit
Fotografien, Videos und Zeichnungen von intakter
und zerstörter Natur verwoben. Bei
experimentell-meditativer Musik verändern die Bilder
langsam ihren Zustand.
https://www.monikahuber.com
STRING THEORY
I/2017/11’56/ von Riccardo Castagnola, Andrea
Gozzi, Marco Liuni
Ein audiovisuelles Werk für zwei E-Gitarren,
Live-Elektronik und Video.
Das Konzept – eine Kombination von Tempi und
Räumen ist der Filmkunst von Buster Keaton tief
verbunden und basiert auf einem seiner berühmtesten
Filme.
https://www.riccardocastagnola.com
TURBULENT
IR,USA/1998/10’/Regie: Shirin Neshat
Shirin Neshat, setzt sich mit der Lage von Frauen in der
muslimischen Welt auseinander.
Der Split Screen Film ist ein musikalisches Duell zwischen
einem Sänger, der ein Liebeslied des Mystikers Rumi vor
Publikum vorträgt und einer Sängerin die mit
bezaubernder, emotionaler Intensität vor leeren
Rängen singt. Sie fesselt dabei den Sänger und
seine Zuhörer.
https://de.wikipedia.org/wiki/Shirin_Neshat
https://gladstonegallery.com/artist/shirin-neshat/#&panel1-1
BALANCE
D/1998/7’20/Regie: Wolfgang & Christoph
Lauenstein
"Fünf Figuren bewegen sich auf einer Plattform die nur
im Gleichgewicht gehalten werden kann, indem alle Personen
ihr Gewicht gleichmäßig verteilen. Es beginnt ein
Spiel, in dem die Balance stets in Gefahr gerät und die
Abhängigkeit der Figuren untereinander deutlich wird."
https://ichliebekunst.com/balance-christoph-und-wolfgang-lauenstein/
EVERYDAY MANEUVER
TW/2018/5’57/ Regie: Yuan Goang-Ming
Das Video zeigt ein surreales Setting aus der
Vogelperspektive. Man sieht die stets quirlige Stadt Taipeh
ohne Menschen, Autos oder sonstiges Zeugnis von Leben. Ein
gespenstisches Szenario entwickelt sich.
https://ocula.com/artists/yuan-goang-ming/?gclid=Cj0KCQjwuNbsBRC-ARIsAAzITufF5AOJzZXPlgfyj5oVPKsZ-HwdajDfjJvRjdn4Ckh8OwaS3ijl0IEaAnejEALw_wcB
http://www.apartmentderkunst.de/artists.php?s=yuan-goang-ming
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review 2018:
ES IST ZEIT
Unser Plan sich mit verschiedenen Aspekten von ZEIT zu
beschäftigen wurde von der Festivalleitung aufgegriffen
und ist so auch Thema des gesamten diesjährigen
Filmfestivals geworden.
ES IST ZEIT wird von uns aus zwei Perspektiven betrachtet
und interpretiert:
Zum Einen aus phänomenologischer Sicht, also eine
Reflexion über Zeit und ihre Bedeutung im menschlichen
Erleben.
Und zum anderen Mal in der Erwartung: Es ist Zeit für
... (Wandel?)
Die ursprüngliche Idee, das Thema im großen
Umfang mit einem breiten Spektrum anzugehen ist für uns
aus verschiedenen Gründen nicht möglich zu
realisieren. Ohne daher den Anspruch zu erheben die ganze
Bandbreite dieses gewaltigen Themas in fünfzehn
Kunstvideos/ Künstlerfilmen umfassend zu behandeln,
sind wir sicher ein feines Kondensat zusammengestellt zu
haben.
Das Kino Breitwand in Starnberg zeigt die ausgewählten
Filme am 09.
September auf einer großen Leinwand mit einem
Dolby Surround System.
Es wird ein Publikumspreis in Höhe von 500,- €
vergeben.
Preisstifter: Christoph und Stephan
Kaske-Stiftung
Der Publikumspreis
über 500.- ging an Ascan Breuer "Paradise later"
This years theme is called
IT IS TIME
Our plan to deal with different aspects of TIME has been
taken up by the festival management and has become the theme
of this year's film festival.
IT IS TIME is viewed and interpreted by us from two
perspectives:
On the one hand, from a phenomenological point of view, that
is, a reflection on time and its significance in human
experience.
And again in the expectation: It's time for ... (change?)
The original idea of ??approaching the topic on a large
scale with a broad spectrum is for various reasons not
possible for us to realize.
Without claiming to comprehensively cover the full range of
this huge theme in fifteen art videos / artist films, we are
sure to have put together a fine condensate.
On September
09th the arthouse cinema in Starnberg will show the
selection on a big screen and a Dolby Surround System.
An award of € 500.- will be given away by the audience.
Donator: Christoph und Stephan Kaske-Stiftung
The winner of the award is Ascan
Breuer with his video "Paradise
later"
Programm 2018
Dream
D/2016/4’05/ Regie Anuk Miladinovic
Der Film folgt keiner klaren Narration. Unlogische oder
unrealistische Zusammenhänge rekurrieren auf eine
andersartige Traumwelt, in der reale Zustände das
Unterbewusste spiegeln.
http://anukmiladinovic.com
Paradise later
D+IDN/2010/13’20/regie: Ascan Breuer
Die historische Kontinuität zwischen Kolonialismus und
Globalisierung wird mit Hilfe des literarischen Klassikers
„Herz der Finsternis“ von Joseph Conrad
offengelegt. Die Globalisierungskritik und Mediation
fasziniert durch Prägnanz und Lyrik und lässt die
drohende weltweite Apokalypse erahnen.
http://dokulab.org/trilogi-jawa-2/
Die Parkwächter von Marrakesch
D/2003/05’41/ Regie: Birthe Blauth
Ein Platz, der am Ende fast leer sein wird.
http://www.bblauth.de
Time
AUS/2011/1’10/ Regie: Christopher Patrick Goode
Zeit: Man kann sie nicht sehen, riechen oder schmecken.
Dennoch herrscht sie über jeden Aspekt unseres Lebens.
Lass sie nicht vorübergehen.
https://www.lomography.com/magazine/327043-christopher-patrick-goode-on-his-lomokino-movie-and-i-ran
Paradise lost
D/2015/03’15/Regie: Christoph Brech
Der Film verbindet ein Tonrelief der Präromanik mit
einer Darstellung des Sündenfalls mit einem Videofilm
der NASA, der eine auseinanderstrebende Galaxie simuliert.
Die Projektion ist reduziert auf die Form eines stilisierten
Apfels.
https://www.christophbrech.com/video.html
DOUNDO
B/2004/12’/Regie: Els van Riel
Die visuelle Antwort auf die akustische Vorlage der
Bratschistin Julia Eckhardt und des audiovisuellen
Künstlers Ludo Engels basiert auf mehreren Schichten
von sichtbaren und unsichtbaren manuellen Manipulationen der
Sonne als Lichtquelle.
http://www.elsvanriel.be/index.php
Umformung der Ursprungskugeln durch die
zweite Instanz
D/2017/4’34/ Regie: Felix Helmut Wagner
Die 1. Instanz produziert unverformte Ursprungskugeln. Die
2. Instanz, die in Arbeitshierarchien aufgeteilt ist,
verformt die Kugeln und gibt sie weiter an die 3. Instanz,
den Mensch. Die untersten Arbeiter rebellieren gegen das
Hierarchiesystem. Sie haben aber keine Chance.
http://www.felixhelmutwagner.de
The last knit
FIN/2005/6’44/Animation: Laura Neuvonen
Wenn das Stricken zur Obsession wird
15. father and daughter
NL 2000/9’13/ Animation: Michael Dudok de Wit
Ein vielfach preisgekrönter Animationsfilm, der
gänzlich ohne Dialoge auskommt und trotzdem sehr viel
erzählt.
Die Hoffnung ist ein Gedanke der unmittelbar, wenn er
gedacht wird, sich von der Gegenwart in die Zukunft
versetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Dudok_de_Wit
Plus-Minus Zero
HK/2010/3’/Regie: Morgen Wong
Eine Erforschung der Logik von back to the future.
http://morgan.wongwingfat.com
Pause
D/2018/3’25/Regie: Roman Woerndl
Wir leben in einer Zeit, in der wir die Bedrohung und das
Leid anderer nur noch als mediales Ereignis wahrnehmen. Wir
brauchen eine Pause.
http://www.romanwoerndl.de
so viel Wasser
D/2010-18/10’03/Regie: Simone Kessler
Der nackte Körper einer alten Frau ist fast
vollständig mit Fotos aus ihrem Leben bedeckt. Einzeln
nimmt sie die Bilder von ihrem Körper und lässt
sie zu Boden fallen. Sie beginnt zu duschen. Dabei wird das
letzte Foto, dass Ihren Körper schützend bedeckte,
vom Wasser weggespült.
http://www.simone-kessler.de
Bridge – Geffira Megalu Potamou
D/2013-16/ 7’/ Regie: toffaha (Rasha Ragab +
Christoph Nicolaus)
Ein durch Brücken gebildetes Rund, das wie eine Uhr
aussieht durch die Wasser/Zeit fliesst. Zwei Menschen oben
in weiss unten kopfüber in schwarz (Erdball im Kosmos).
Die dunklehäutige Frau steht reglos im Wind. Der Mann
wandert wie ein Pendel langsam hin und her.
http://www.toffaha.org
Punkt
CH/2006/ 1’35 / Roman Signer / Regie: Aleksandra
Signer
Der bekannte Schweizer Künstler Roman Signer versucht
die Unmöglichkeit, den Augenblick im Jetzt zu fassen.
http://www.romansigner.ch
Wasting time
USA/2016/ 4’40 / Regie: Tehching (Sam) Hsieh
Der Performancekünstler Tehching Hsieh machte Ende der
70er und Angang der 80er extreme Kunstperformances, die
immer ein Jahr dauerten. Der Film zeigt einen kleinen
Einblick in sein Werk.
https://www.tehchinghsieh.com
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review 2017:
Small World
Die Idee einer globalisierten Welt, ob als wirtschaftliches,
politisches oder soziales Gebilde gewinnt mehr und mehr an
Bedeutung - und befindet sich gleichzeitig in einer
Krise.
Die Auswahl der Kunstfilme zeigt verschiedene ganz
persönliche, intime, kleine Welten. Sie bewegen sich im
Bizarren, Komischen, Melancholischen, Irritierenden,
Kontemplativen und Außergewöhnlichen.
Das Kino Breitwand in Starnberg zeigt die ausgewählten
Filme am 30. Juli auf einer großen Leinwand ( 10 x 4,4
m ) mit einem Dolby Surround System.
Den Publikumspreis über 500,- € gewann Binelde
Hycran mit "Cambeck"
Preisstifter: Christoph und Stephan Kaske-Stiftung
This years theme is called
Small world
The idea of a global world, as an economical, as well as a
political or a social construction becomes more and more
important.
- At the same time it is in a
crisis.
The compilation of video art shows different very personal
and intimate small worlds.
They range between bizarre, funny, melancholically,
irritating contemplative and extraordinary.
On July 30th the arthouse cinema in Starnberg will show the
selection on a big screen (10m x 4,4m) and a Dolby Surround
System.
An award of € 500.- will be given away by the audience.
The winner of the award is Binelde Hycran
with his video "Cambeck"
Donator: Christoph und Stephan Kaske-Stiftung
Programm 2017
The house of a small cube
JPN/2008/12´03/Regie: Kunio Kato
A grandpa who lived in the house has been constantly
building houses on top, as the water level
rises. This is the story about his memory with his
family.
http://www.robot.co.jp/staff/kunio/
Innen-Raum-Außen
D/2004/4´58/ Regie: Roman Woerndl
Zwei Personen, jeweils in einem Holzkasten kauernd, erkunden
den Raum, stoßen an seine Grenzen - und hinterlassen
Spuren. Umrisse und Abdrücke ihrer Körper. Die
Spuren bleiben in den Kästen sichtbar, wie die einer
nächtlichen Autofahrt auf einem verschneiten Weg.
http://www.romanwoerndl.de
Fischseele
D/2017/5´59/Regie: Janina Totzauer Fischseele,
Bettstaff
Bettstaffeltreten, Schlüsselbrot - der Kunstfilm
"Fischseele" erforscht auf performative Weise längst
vergessene altdeutsche Rituale und bewegt sich dabei
zwischen Aberglaube, Ritus, Religion und Unterhaltung.
https://janinatotz.wordpress.com
The Haunting of NY Times Square
D/2003-2007/7´38/Regie: Andréas Lang Poe
Poetische und verstörende Bilder aus New York zwei
Jahre nach 9/11. In dem der Film wie auf Super 8
gedreht erscheint, spielt er nostalgisch mit
Eindrücken aus vergangenen Tagen und fokussiert
gleichzeitig auf die weltweite Wirkungsmacht einer lokal
begrenzten Stadt.
http://www.lang-photo.com
EI Tarif/ Sheikh Abu
Kulsan?s Kleine Welt
A/2014/3´32/Regie: Joachim Eckl
In einer Momentaufnahme ihrer "Kleinen
Welt" umkreist die Hüterin des Schreins von
El Tarif (Nekropole am Tal der Könige/Ägypten)
die sterblichen Überreste des Sheikhs.
Sie agiert als Mittlerin zwischen
Lebenden und Toten und wandelt dabei
zwischen Welten.
http://www.heimart.at
Dance
BEL/2013/9´30/Regie: Hans op de Beek
This is a video about people leaving everything behind,
either because they can or because they have to. The size of
the group of extras suggests that the individual story of
each refugee or migrant is, at the same time, a collective
story.
http://www.hansopdebeeck.com
Wir weben (Selbstporträt 10)
D/2011/5´17/Regie: Susanne Wagner
Ich stelle drei Frauen unterschiedlicher Nationalitäten
dar, die durch Färben, Bügeln und Nähen eine
Deutschlandfahne herstellen. Dazu singe ich ?Die
schlesischen Weber? (1884) von Heinrich Heine.
http://www.susannewagner.com
Room # 8
GB/2013/7´12/ Regie: James W. Griffith
Set in a Russian jail, when a new British prisoner is thrust
into one of the cells he finds a fellow countryman and a
mysterious red box. When the box is opened a series of
incredible and surreal events give him a chance to escape.
http://www.jwgriffiths.com
Circuit
D/2014/14´45/Regie: Robert Gwisdek
Ein Elektriker ist in einem Raum mit zwei Türen. Durch
eine der beiden Türen will er wieder hinaus. Doch die
Tür führt ihn wieder in den Raum, den er soeben
glaubte verlassen zu haben. Auf der Suche nach einem Ausweg
aus dieser Endlosschleife wird er immer wütender und
wütender und wütender...
https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Gwisdek
Wie ist die Welt so stille
D/2014/4´58/ Regie: Susann Maria Hempel
Laut ruft die Glocke jetzt
über das Deck
nichts half das
kämpfen, das Schiff, es ist leck
Macht Euch bereit, macht
Euch bereit
jetzt segeln wir in die
Ewigkeit
Gott sei mit uns
Wir gehen schlafen am
Grunde des Meeres
http://www.shortfilm.de/susann-maria-hempel/
Cambeck
AGO/2010/2´36/Regie: Binelde Hyrcan
humorvollen und nachdenklichen Film improvisieren vier
Kinder aus Luanda mit viel Phantasie und einfachsten Mitteln
eine Geschichte über das GUTE LEBEN. Ihr kleines Spiel
gibt auch Einblick in derzeitige Verhältnisse Angolas.
http://bineldehyrcan.tumblr.com
Delivery
D/2005/8´39/ Regie: Till Nowak
An old man lives in a lonely life under the dark shadows of
industrial smog. One day he receives a mysterious package
which gives him the ability to change his environment.
http://www.framebox.com
Performance Under Working Conditions.
GB/ 2006 /2´25/ Regie: Andrew Cooke
Through adopting over identification with a task, as a
strategy of resistance, I present myself as a human vacuum
cleaner.
Moving my head to and fro across a hotel room, where I lived
for a number of years whilst working in the hotel.
http://www.videonale.org/kuenstler/192-andrew-cooke
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Videokunst im fsff 2016:
Das Fremde im Eigenen
"Die Götter sitzen in
der Gestalt von Fremden neben uns"
(Homer)
Die Furcht vor dem Fremden soll hier aus unterschiedlichen
Perspektiven betrachtet und das Fremde im Eigenen befragt
werden. Die ausgewählten Beiträge spiegeln
persönliche und gesellschaftliche Identitäten und
erzählen von der Komplexität des Fremden im
vielschichtigen Eigenen.
Videoart in fsff 2016:
The Other in the Self
Fearing the strange is being looked upon from various
perspektives. Finding the strange in one's own very self is
being scrutinised. The selected works are reflecting
individual and collective identities, telling complex
narratives of the strange in numerous "selfs".
Es wird ein Jurypreis über € 1000,- und ein
Publikumspreis über € 500,- vergeben.
Preisstifter: Christoph und Stephan Kaske-Stiftung
An award of 1000,- will be given away by a jury.
And an award of 500,- € will begiven away by the
audience.
Donator: Christoph und Stephan Kaske-Stiftung
The winner of the award of 1000,- € is Nira Pereg with
"Sabbath 2008"
The winner of the award of 500,- € is Sven Johne
with "A sense of Warmth"
Programm 2016
süddeutsche
zeitung: In der Möbiusschleife >>
Agnes Jänsch, "Wir
waren sehr glücklich" 2014 (10')
Zusammenfassung:
Die Videoinstallation ?Wir waren sehr glu?cklich? erkundet
in experimenteller Weise die narrativen Qualitäten des
filmischen Loops. Drei mit statischer Kamera gefilmte
Szenen, die von Fotografien der 1950er Jahre inspiriert
sind, zeigen eine in Handlungsschleifen gefangene Familie
der Wirtschaftswunderzeit. Es verschränken sich
non?lineare Erzählweise und inhaltliche Ebene zu einem
klaustrophobischen Kammerspiel.
Von zentraler Bedeutung ist dabei, dass die Loops in dieser
Installation nicht technisch erzeugt, sondern von den
Darstellern gespielt werden. Hierbei verschieben sich die
Handlungsschleifen und Texte der einzelnen Akteure
zueinander. Die Dialoge und Interaktionen zerfallen, wodurch
neue
Bedeutungsebenen generiert und die zunächst scheinbar
realistischen Szenen abstrahiert werden. Obwohl in der
Wirtschaftswunderzeit verortet, stellt die Installation im
heutigen gesellschaftlichen Kontext aktuelle Fragen, wie die
nach dem Verhältnis von wirtschaftlichem Erfolg und
zwischenmenschlicher Empathiefähigkeit oder der
Relation von Selbstdarstellung und innerem
Befinden.
Inhalt:
Die Installation zeigt drei auf den ersten Blick
alltägliche familiäre Situationen zur Zeit des
deutschen Wirtschaftswunders: Eltern und Tochter stellen
sich fu?r ein Familienbild auf, Mutter, Sohn und
Schwiegertochter sitzen im Wohnzimmer zusammen und die ganze
Familie trifft sich an der
sonntäglichen Kaffeetafel. Bereits nach kurzer Zeit
bricht die jeweilige Handlung jedoch ab, die Darsteller
fu?hren ihre Interaktionen nicht fort und die Sequenzen
beginnen von vorne. Die Gespräche der Akteure wirken
dabei zunächst alltäglich und banal, bei genauerer
Betrachtung verfügen sie jedoch u?ber einen Subtext,
der durch Seitenhiebe und Andeutungen viel u?ber das
Verhältnis der einzelnen Familienmitglieder zueinander
und u?ber die Atmosphäre innerhalb der nach außen
sehr respektabel wirkenden Familie verrät.
Die Handlungsschleifen werden nicht, wie sonst bei
Videoloops üblich, durch Wiederholung des
Abspielvorgangs erzeugt, sondern von den Darstellern
gespielt. Nach zwei Durchläufen beginnen die Loops der
einzelnen Charaktere sich zeitlich gegeneinander zu
verschieben, wodurch die Texte und Handlungen ihren
urspru?nglichen Bezug zueinander verlieren. Die gesamte
Dialogstruktur wird auf diese Weise dekonstruiert, es
entstehen zeitliche Versätze,
Gesprächsbeiträge laufen ins Leere und es ergeben
sich u?berlange Pausen sowie Textu?berlagerungen. Jeder
Akteur ist in seiner individuellen Schleife gefangen und
bewegt sich in seinem eigenen Mikrokosmos. Die bereits von
Beginn an spu?rbare Beziehungslosigkeit der einzelnen
Personen zueinander findet hier eine surreal wirkende
formale Entsprechung. Es prallen repräsentative
Außenwirkung und innere Leere aufeinander. Ausgehend
von einer scheinbaren Normalität entwickeln sich
absurde Szenarien, die beim Betrachter wachsendes Unbehagen
erzeugen.
http://www.agnes-jaensch.de
Bill Viola "Migration"
1976 (6:51?)
©
by BVS
Migration is an
analysis of an image, a metaphorical exercise in perception
and representation, illusion and reality, microcosm and
macrocosm, nature and consciousness. Viola writes that this
work is "a slow continuous journey through changes in scale,
punctuated by the sounding of a gong. [The piece] concerns
the nature of the detail of an image. In visual terms, this
is known as 'acuity' and is related to the number of
photoreceptors on a given surface area of the retina. In
television terms, detail is referred to as 'resolution,' and
is a measure of the number of picture elements in a given
horizontal or vertical direction of the video frame.
Reality, unlike the image on the retina or on the television
tube, is infinitely resolvable ? 'resolution' and 'acuity'
are properties only of images. The piece evolves into an
exploration of the optical properties of a drop of water,
revealing in it an image of the individual and a suggestion
of the transient nature of the world he possesses within."
http://www.billviola.com
Bjørn Melhus, "Das
Zauberglas (The Magic Glass)" 1991 (6')
Melhus macht ernst mit dem schizoiden Charakter des Ichs,
von dem verlangt wird, jede Form annehmen zu können.
Bei ihm erscheinen die Fragmentierungen jedoch nicht als
Leistungsanforderungen, sondern als Tröstungen. Die
medialen Sehnsuchtsmetaphern (von der Film- und
Fernsehindustrie reichlich geliefert), die wie gute Feen ins
Leben treten und Gestalt annehmen, sind Spiegelungen, die
sich zu einem Kaleidoskop der Identitätsteile
vervielfachen. "Consolation service" á la Melhus "Du
bist nicht allein" (vgl. seine Ausstellung You are not
alone, 2001) Strukturell gleicht diese Idylle einer
verdrängten traumatischen Erfahrung, die als
Beunruhigung in seinen Arbeiten spürbar ist. Die
Souveränität, mit der Melhus jede Facette dieser
medialen Bilder selbst verkörpert, als sein Selbst
inkorporiert, macht den Humor aus und beglaubigt die
Selbstgenügsamkeit dieses präpubertären
Kosmos.
"Das Zauberglas" zeigt den Anfang von Melhus'
Auseinandersetzung mit der telematischen Wunschproduktion.
Es betrachtet die Subjektivität in Bezug auf die
Medienkultur, anschauen und angeschaut werden, sowie die
Stellung von ?Selbst? und ?Nicht Selbst?.
Ein sich rasierender Mann begegnet seinem weiblichen
Alter Ego im Zauberglas, dem Fernseher... Ein Märchen
vom Kommen und Gehen, von der Magie, der Anziehungskraft und
der Unfaßbarkeit des virtuellen Bildes.
Die Dialogtexte sind Kondensierungen aus dem Film Broken
Arrow (Der gebrochene Pfeil, Regie: Delmer Daves, mit James
Stewart)
http://melhus.de
Christoph Brech,
"Porträt Wolfgang Koch" 2013 (8:13?)
Courtesy Porträtgalerie Bayerische Staatsoper
München
2013 wurde die Porträtgalerie der Bayerischen
Staatsoper in München zum 50 jährigen
Jubiläum der Wiedereröffnung durch 21 neue
Porträts ergänzt. Christoph Brech schuf das
bislang erste Videoporträt dieser 1899 gegründeten
Sammlung. Der Bariton Wolfgang Koch schlüpft in
ständiger Überblendung in 7 Rollen*, ohne sein
wirkliches Gesicht preiszugeben während sein Blick den
Betrachter fixiert.
*Wotan
(Der Ring d. Nibelungen, R. Wagner), Don
Pizarro (Fidelio, L. v. Beethoven), Sir
John Falstaff (Falstaff,s G. Verdi), Alberich
(Der Ring d. Nibelungen, R. Wagner), Johanaan
(Salome, Richard Strauss), Carlo
Borromeo ( Palestrina, H. Pfitzner), Don
Giovanni (W. A. Mozart).
http://christophbrech.com/e/index.html
Daniel Permanetter, "My
115th Dream" 2007 (2:22')
Es gibt keine zuverlässigen Berichte darüber, in
welchem Verhältnis Bob Dylan und Daniel Permanetter
zueinander stehen. In den Videoarbeiten treffen sie immer
wieder in kurzen, alltäglichen Settings aufeinander: Im
Bus, im Kino, ohne einander auf glaubwu?rdige Weise
näherzukommen. Was sie miteinander verbindet ist etwas
zutiefst Menschliches. Die Unmöglichkeit, davon
abzulassen, eigene Beobachtungen zu formulieren und sich
über das Erzählen von Geschichten mit den grossen,
letztlich unbeantwortbaren Fragen nach Leben, Liebe,
Schönheit und dem Tod zu beschäftigen.
Unerschöpfliche Themen, zu denen Dylan sich fast
ausnahmslos mindestens einmal auf pointierte Weise
geäussert hat.
http://www.danielpermanetter.info
David Bertram, "Data - don?t
sing" 2015 (3:53')
My goal was to tackle the character?s unconscious with their
social identity and the importance of appearance. Each
sequence had to express a key moment of the characters?
trajectories and that such a construction stays
understandable in 3 minutes. We needed an organic way to
make those paths collide - the car crash. The intricated
narration, those numerous characters and the diversity of
the sets allowed us to support the rhythm of the music ?
which was crucial.
http://www.davidbertram.fr/David-Bertram
Elaine Shemilt,
"Dopplegänger" 1979-1981 (9:12')
Dopplegänger is a video performance by Elaine Shemilt
recovered by REWIND (DJCAD, University of Dundee) in 2010.
Shemilt sits in front of a mirror applying make-up to her
face. Two records of psychological analysis on schizophrenia
can be heard, evoking a double personality. Then she starts
drawing a portrait of herself on the mirror. The performance
is interrupted by images of her body and face with
overlapping layers evoking once more, a multifaceted
personality.
Finally we get back to the mirror tableaux and the artist
has gone: the doppelgänger has taken her place.
http://www.elaineshemilt.co.uk
Graham Garr?tt
Uhelski, "Doppelgänger" 2015 (9:49')
An trespassing hunter is tracking a moose in the woods and
it eventually leads him into an abandoned train tunnel. When
he enters he find himself falling into a repetitive
nightmare, where he has to think outside the box to escape.
https://www.facebook.com/graham.uhelski
Jess MacNeil "The Shape of
Between" 2006
Digital Video, full colour, 12 minutes 59 seconds on an
infinite loop.
Sound by Marcus Kaiser
This work is came about following residency in India where
the focus of my research was experiences of public space. A
renewed awareness of the strange transience of human
habitation, and a heightened sense of the discrepancy and
contingency of individual understanding of shared territory
were the culmination of this research, and inform this work.
The Shape of Between was filmed on the Ganges River,
Varanasi, India. The work is based on 100 seconds of
footage featuring four boats which traverse the river, their
position relative to one another changing constantly.
I have slowed the footage down and repeated it, looping it
forwards and backwards. The footage is digitally
stabilised, ?anchored? around each boat in turn and
subsequently the perceived trajectory of the boats alters
subtly with each repetition, as does the overall composition
of the group within the frame. A digital zoom in and out on
the focal or ?anchor? boat emphasizes this continual subtle
repositioning of the subject and makes apparent the vantage
point of the viewer/maker. The boats? movement relative to
one another drifts the composition around the screen, a
continuous revisiting and repositioning of the subject.
http://jessmacneil.com
Juian Rosefeldt,
"Asylum" 2001/2002 (14:16')
(Kurzfassung einer 9-Kanal-Filminstallation)
With the nine-screen film
installation Asylum (2001/2002) Rosefeldt sets up
a visually opulent and highly stylised theatrical
environment in order to examine and deconstruct the
stereotypes associated with immigrant citizens and the idea
of ?the other?.
According to the number of channels, the
work deals with nine different ethnic groups or
nationalities, including Chinese, Vietnamese, Turkish,
Kosovan-Albanian and Afghan. A hundred and twenty
?performers?, many of whom are immigrants living in asylum
seekers? hostels, literally ?act out? their existence as
foreigners by repeatedly executing typical,
cliché-ridden jobs in exuberant settings: women with
head scarves vacuum-clean a cactus garden; Asian cooks sit
in a monkey house, tearing up the Styrofoam packaging of
takeaway food; a pile of newspapers that has been stacked
and restacked by paperboys is whirled through the air by a
giant turbine. The hypnotically slow motion of the camera,
its pendulum-like movement within the picture frame,
emphasises the ritualistic and nonsensical aspect of the
tasks being performed: its profoundly Sisyphean quality.
Always portrayed as homogeneous groups, the performers are
stripped of their individuality, thus depicting the way in
which people tend to look generically at ?the other?.
Far from adopting a documentary approach,
the artist has constructed subjective and tightly controlled
compositions ? tableaux vivants, at times reminiscent
of traditional fine art, at others playing on pure kitsch.
The work questions a compliant ?aesthetic correctness? (in
analogy to the concept of ?political correctness?) in the
contemporary art world, where an almost journalistic
attitude is often seen as the only way of dealing with
today?s political hot spots and socially taboo subjects.
(Summarised from Stefan Berg and Katerina Gregos,
in: Julian Rosefeldt: Film Works (2008))
http://www.julianrosefeldt.com
Marc Schmitz, "Change Your
Life" 2009/10 (15:26')
The project CYL is an international ongoing series of
conceptual installations, which examine the representation
of speech, and the strategy of conviction in the terms of
contemporary economic marketing structures.
CYL ? is researching in the process of change in the social
context. What are the elements that guarantee continuity
within change, and in what order represented by the system
are the individuals related are to each other
CYL is questioning the cultural roots. CYL works with
inversion and offers no prepared explanations. The single
numbers of works are marked by the progressive process and
open interaction with the visitor.
The audience is asked in suggestive speech to change his/her
life.
http://www.marcschmitz.net
Marcus Kaiser, "10
minutes#2" 2014 (10:20')
eine aus 2 Bildern zusammengesetzte stille Ansicht einer
Stadt . erst beim 2. Blick entdeckt man Bewegung . Rauch
steigt auf . in einer Strassenschlucht fahren kleine Autos .
ab und zu fliegt ein Vogel irgendwo zwischen den
Häusern . die Türme reichen bis in den Himmel .
wie aus einer anderen Welt erhebt sich eine Pyramide im
Hintergrunddunst über der Stadt . der Lärm der
Stadt wird lauter und lauter . das Vogelgezwitscher
hält lange stand gegen das übermächtig
werdende Tosen der Stadt .
http://www.opernfraktal.de
Mohau Modisakeng "Inzilo"
Digital Video 2013 (4:57')
Video Synopsis
Inzilo is an isiZulu word meaning ?mourning? or ?fasting?.
As in many of his films and images, Modisakeng?s body
occupies centre stage in this work. He enacts a mourning
ritual by sitting, standing, and rotating slightly, all the
while throwing a burnt, ashy substance into the air. Extreme
close-ups of his body begin to suggest the shedding of a
skin, as though the ash is falling from his limbs as the
ritual proceeds. He performs an elaborate rite of passage in
which the initiate seems to draw the material for his
transition from within his own body. In the absolute purity
and focus of the moment, Modisakeng is turned inwards but
gesturing outward, undergoing a mysterious transformation
that is at once a private ceremony and a public declaration.
http://www.mohaumodisakengstudio.com
Nicolas
Humbert & Werner Penzel, "Lax Readings" 2006 (13')
Der Raum einer Stimme gibt dem Gesagten erst seine wirkliche
Bedeutung.
In ihm wird spürbar, was eigentlich hinter den Worten
liegt. Eine Stimme kann wie eine Landschaft sein. Bei
niemandem, dem wir auf unseren filmischen Pfaden begegnet
sind, war das so spürbar wie bei Robert Lax. Und
über allem Gedanklichen schwebt immer seine
unvergleichliche Heiterkeit. In diesen Raum kann man
eintreten, wenn man ihm eine Viertelstunde lang bei der
Lesung seiner Gedichte zuhört, die wir in LAX READINGS
versammelt haben.
Robert Lax? poetisches Werk lebt von der Suche nach
höchstmöglicher Verdichtung von Sprache ? bis hin
zu einzelnen Worten und Silben, die als Essenz von Sprache
übrig bleiben. Das künstlerische Konzept der
Reduktion, in dem die Pause so wichtig ist wie das Gesagte,
macht ihn zu einem Verwandten des amerikanischen Komponisten
John Cage.
Robert Lax (1915 ? 2000), amerikanischer Dichter der
?minimal art?. Sein Name verbindet sich mit dem Maler Ad
Reinhardt, dem Religionsphilosophen Thomas Merton und dem
Dichter Jack Kerouac, mit denen Lax freundschaftlich
verbunden war. Nach Jahrzehnten des Nomadisierens zwischen
Amerika und Europa als Dichter, Clown und Wandermönch
findet er Anfang der 60er Jahre seinen eigentlichen Ort auf
der kleinen griechischen Insel Patmos. Dort lebt er mehr als
30 Jahre zurückgezogen und doch gleichzeitig in
lebendigem Austausch mit der Welt.
http://www.cinenomad.de
Nira Pereg "Sabbath 2008"
2009/10 (7:12')
The work ?Sabbath 2008? documents the closing down of the
ultra-orthodox neighborhoods in and around Jerusalem on the
eve of the Sabbath. In most cases, public access to these
neighborhoods is blocked by means of temporary barriers,
which stay put for 24 hours ? thus creating an artificial
border between these areas and the rest of the city. The
barriers are put in place by neighborhood residents, with
the approval and support of the Jerusalem municipality and
the police. Once the barriers are erected, no cars are
allowed into Jerusalem?s ultra-orthodox neighborhoods. The
city is thus topologically transformed into two cities ?
with and without cars. Building on this ritual, Sabbath 2008
is a photographic ritual that can only be performed at a
designated time and in designated places. Although the value
of these somewhat rickety barriers may appear above all
symbolic, their presence is a source of friction and
conflict; they delineate a clear-cut boundary between the
sacred and the mundane.
http://nirapereg.net/Home_page.html
Sven Johne, "A sense of Warmth"
2015 (15:35')
?I?m not going to make it. I?m a loser. Not good enough. I?m
cold. Exhausted. Thirty-three years old, fucked by life.? ?
So die ersten Sätze von Mindy, der Protagonistin aus
Sven Johnes neuer Videoarbeit ?A Sense of Warmth?. Jene
Mindy bleibt den gesamten Film aber unsichtbar, wir
hören nur ihre schöne Stimme, ihren eindringlichen
Bericht, der pittoresken SW-Bildern unterlegt ist: Mindys
angeblicher Ausstieg aus der digitalen Arbeitswelt, ihre
Überfahrt auf eine einsame Insel, ihr neues Leben,
fortan im Einklang mit sich und der Natur. ?A Sense of
Warmth? ist verführerisch, weil uns der Film ins
vermeintlich ?echte? Leben ? ja, Paradies ?
katapultiert, in ein Leben ohne Ausbeutung, Krieg,
Umweltzerstörung, kurzum: in ein Leben ohne
Kapitalismus. Mindy entwirft eine geradezu biedermeierliche
Utopie ? und wir sind bereit, ihr das gern glauben.
Allerdings hat dieser Eskapismus einen Preis und Mindy, die
schöne Stimme, ist bereit, ihn zu bezahlen?
http://www.svenjohne.de
Toffaha, "Sayal"
2013/16 (8:40')
Eine Hütte aus Fenstern und Fensterläden. Draussen
weht ein starker Wind durch die Landschaft. Drinnen, ein
Tisch mit Zeitungsstapel. Ein Holzofen. Hohes Gras
wächst durch die Fensterläden. Reglos steht eine
schwarz verhüllte Gestalt zwischen Tisch und Ofen vor
einem Fenster. Bei ihr ein weisser Windhund und ein
fleischiger Knochen. Der Hund verändert seine
Positionen.
(Toffaha ist das Künstlerpaar Rasha Ragab und Christoph
Nicolaus)
http://www.toffaha.org
Veronika Veit, "Die Faust"
2010 (4:44')
?In dieser Arbeit leuchtet die Künstlerin das
Verhältnis ihrer beiden Protagonistinnen genau aus.
Verbunden sind Mutter und Tochter durch das typisch
weibliche Ritual des Garnwickelns beziehungsweise durch
einen grauen Wollfaden. Die Mutter scheint zufrieden, ganz
von ihrer Rolle ausgefüllt;das Mädchen ist zwar
folgsam, aber in ihrer Haltung liegt auch Trotz. Ihr
Verhalten ändert sich auch den nicht, als
plötzlich ein fisch aus der Kaffeekanne springt. Die
Mutter behält autoritär die Kontrolle über
das Geschehen und beißt dem Störenfried
letztendlich den Kopf ab. Danach zieht sie sich wie alle
Monstermütter in Seelenruhe die Lippen nach.
Aus: Mythos
Kindheit, Andrea Holzherr, Kunstverein
Ludwigshafen, Nürnberg, 2010
http://www.veronika-veit.com/cms/
William Kentridge "Felix
in Exile" 1994 (8:54')
Seit den 1980er Jahren produziert Kentridge Animationsfilme,
in denen er die Geschichte und die sozialen Umstände
Südafrikas reflektiert.
Felix in Exile entstand 1994 während der die ersten
freien Wahlen in Südafrika begleitenden
öffentlichen Debatten um den Zusammenhang zwischen der
Verteilung des Landbesitzes und der Herausbildung von
Identität. Erzählt wird die Geschichte des in
Paris lebenden Exilanten Felix und der Landvermesserin
Nandi. Sie ist sein Alter Ego und steht ebenso für die
Sehnsucht nach Heimat, wie sie an seiner statt Zeugnis
ablegt über die Ereignisse im neuen demokratischen
Südafrika. So wie ihn in seinem Zimmer die Angst und
die Erinnerung überfluten wird, so schlägt
über Nandi, die erschossen wird, die Erde zusammen.
Im Spiegel finden sich ihre Blicke. Die eigene zeichnerische
Produktion überflutet sein karges Zimmer, wie das
Wasser, die Erinnerung und die Sehnsucht. Nandi hingegen ist
eingebettet in kosmische Weite, die sich im Elend des
schwarzen Südafrikas bricht. Nandis
Vermessungsinstrumente suchen in der Topografie der
Landschaft nach Spuren der Geschichte, nach einem Maß
für das Sein, nach einer Richtung.
https://en.wikipedia.org/wiki/William_Kentridge
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Videokunst im fsff 2014:
Ich glaube an nichts, oder?
Die im Spannungsfeld zwischen religiösem
Fundamentalismus und weltlicher Orientierung geführte
Diskussion verleiht dem Thema Glaube eine neue Bedeutung.
Eine klare Orientierung wird durch die Vielfalt der Optionen
immer komplizierter. Die ausgewählten Videoarbeiten
zeigen Positionen, die das Thema vielschichtig reflektieren.
Video Art at fsff 2014:
I don?t believe in anything, right?
The discussion that is held between the conflicting ideas of
religious fundamentalism and worldly orientation gives the
idea of faith a new meaning.
A clear orientation seems increasingly complicated due to
the variety of possible options. The chosen video creations
portray positions that reflect this subject in a
multifaceted manner.
Almut Determeyer, "Paradiesgärtlein" 2010 (0:47')
"Paradiesgärtlein" beruht auf dem Gedanken des
Überflusses als Lebensspender. Er zeigt eine nackte
Frau, die, indem sie Milch versprüht, ein Paradies
schafft.
Christoph Brech, "Le Chiavi (Die Schlüssel)" 2013
(6')
Eine sandgestrahlte Glastüre, auf der das
päpstliche Wappen der überkreuzten Schlüssel
erkennbar ist, schwingt langsam hin und her. Das Wappen
pendelt jedoch nicht nur in der Angel der schwingenden
Türe, sondern zwischen Bildschärfe und
Unschärfe, zwischen Eindeutigkeit und Verschwommensein.
Dahinter bewegen sich farbige Schatten von links nach
rechts.
Motor dieser Bewegung sind die täglich zu tausenden
durch diese Türe in die Vatikanischen Museen
drängenden Besucher. Sie drücken sich gegenseitig
pausenlos die (nicht vorhandene) Türklinke in die Hand,
ohne dabei hinter dem sandgestrahlten Glas als Individuen
wahrgenommen zu werden.
In der Tonspur des Filmes erklingt das Glockengeläute
der St. Peter Kirche in Rom in einer stark verlangsamten
Aufnahme vom 13. März, 2013. Es verkündete nach
den Tagen der verschlossenen Türen des Konklaves die
Wahl des neuen Papstes Franziskus.
Der Film changiert zwischen Eindeutigkeit und
Verschwommenen, zwischen dem zeitlos Alltäglichen und
dem historischen Augenblick eines individuellen Menschen.
Liuba, "The Finger and the Moon project #2" 2009-2010
(12:38')
The Finger and the Moon project #2 has been performed in
Saint Peter's Square, in the heart of Vatican State.
A nun in the Vatican is a normal figure, mixed with all nuns
of the myriad of congregations walking in Saint Peter. But
seeing a nun who prays in other religions caused a
short-circuit and many different reactions: surprise,
devotion, shock, agreement, interest and at the end Police
stopped the artist, arguing that she was not praying in a
'normal' way
What is very new in this project is the simultaneous show of
the performance in different cities in the world. Using the
new possibility of technologies the new interactive public
art performance have been seen live in different part of the
world, that in this way were symbolically connected as part
of a network. A website and a blog has been designed for the
project too www.thefingerandthemoon.net
Marcus Kaiser, "10 minutes" 2014 (10:20')
über Kreatur und ihre Zeit.
Anuk Miladinovic, "Access" 2012 (9:17')
In kühler Architektur öffnen sich hintereinander
liegende Fahrstuhltüren wie Gardinen.
Verheißungsvoll öffnet sich Tür um Tür.
Es zeigt sich jedoch nur Tristesse. Wie nicht
eingelöste Versprechen erscheinen U- Bahnen und eine
Gänge und Treppen wischende Putzfrau. Auftauchende
Menschen sind anonym, emotions- und beziehungslos. "Fern
jeder eindeutigen Moral oder Symbolik wird eine emotionslose
Welt vorgeführt, die Raum für Emotionen
lässt." (Greta Hoheisen)
Susanne Wagner, "Anonymous (Selbstporträt 12)" 2012
(3:17')
Die Künstlerin stellt neun Charaktere mit
Anonymous-Masken dar, die über das Verschieben von
Farbplatten immer neue Farbkonstellationen erzeugen. Text
und Bild thematisieren den engen Bezug zwischen der
Occupy-Bewegung und der zeitgenössischen Kunst und wer
wen für seine Zwecke benutzt. Die Dekonstruktion der
Anonymous-Masken verknüpft Anonymität und
Selbstbildnis.
Haubitz + Zoche, "Vertigo" 2013 (7:37')
(single screen Version einer Videoskulptur, Emscherkunst
2013)
Aufnahmen von im Wasser treibenden Autos und
überfluteten Straßenzügen alternieren mit
Bildern von zwei Synchronschwimmerinnen, die sich in einer
seltsam anmutenden Choreografie unter Wasser bewegen: Die
Schwerkraft ist aufgehoben, Oben und Unten verschwimmen
miteinander, die Schwimmerinnen scheinen den Bezug zu ihrer
Umgebung verloren zu haben, sie sind versunken in einer
anderen Realität. "Vertigo ist als subjektive Reflexion
über unseren Umgang mit Medienbildern im Kontext des
anthropogenen Klimawandels lesbar" (Haubitz+Zoche).
Philipp Lachenmann, "SHU (Blue Hour Lullaby)" 2002/2008
(12:27')
Ein isoliert stehendes Hochsicherheitsgefängnis in der
kalifornischen Mojave-Wüste zur Zeit der Blauen Stunde.
Während im Gefängnis langsam die Scheinwerfer
angehen, erscheinen parallel dazu im Abendhimmel immer mehr
Lichter von Flugzeugen im Anflug.
Roman Woerndl, "Best of Paradise" 2013/2014 (15')
zeigt eine Dokumentation der gleichnamigen Videoperformance
von 2013/2014. Neun Vogelhäuser, die Architekturmodelle
von fünf Weltreligionen und vier weltumspannenden Ideen
und Ideologien darstellen, wurden während eines
dreimonatigen Feldversuchs in der Natur aufgestellt. Sie
dienten, gleichberechtigt nebeneinander stehend, den
Vögeln als Futterstelle. Welcher Glaubensrichtung
würden sich die Vögel zuwenden?
Toffaha, "Nilnassmandu" 2014 (13')
Toffaha (arabisch Apfel) ist das Künstlerpaar Rasha
Ragab und Christoph Nicolaus. Ihre Videos, Fotos und
Performances entstehen aus den Verwebungen ihrer
unterschiedlichen kulturellen Prägung als Afrikanerin
und Europäer, Ägypterin und Deutscher, Nubierin
und Bayer, schwarz und weiß, Muslima und Christ sowie
aus dem arabischen und germanischen Kultur- und Sprachraum
entstammende Frau und Mann.
Haikal Noyes, "kleiner Mann" 2011 (0:43')
Kleiner Mann ist ein experimentelles Selbstportrait, das
einen humorvollen Verweis auf die Existenz eines
übergeordneten Ratgebers zeigt.
Videokunst im fsff 2013:
Zwischenwelt
An einem Vormittag sind auf dem Fünfseen-Filmfestival
fünf ausgewählte
Kurzvideos europäischer und indonesischer
Künstler zu sehen.
Fünf Versuche, sichtbar zu machen, was die Zwischenwelt
von Realität
und Spiegelung in der Hoffnung auf Beständigkeit und
Wahrheit so
schwer zu greifen macht.
Brücken, Fahnen, das Kopftuch der Muslima, die
Gebetshäuser der
großen Religionen und immer wieder weggespülte
Schriften im Sand ?
universelle Symbole des Transzendenten dominieren die
starken Bilder dieser
spannenden Zusammenstellung.
Video Art at fsff 2013:
Intermediate World
On a midmorning at the Fünfseen- Filmfestival, five
selected European and Indonesian short videos are shown.
Five attempts to show the difficulty of understanding the
intermediate world between reality and reflection while
maintaining consistency and truth.
Bridges, flags, the Muslima?s headscarf, the great
religion?s houses of prayer and the constantly washed away
scripts in the sand ? these universal symbols illustrate the
transcendent dominating the expressive images depicting this
suspenseful compilation.
Christoph Brech, "Il Ponte" (7'35, 2011)
Bilder einer sich spiegelnden Brücke, über die
sich ein sich ständig
wandelnder, anonymer und zufälliger Strom von Passanten
bewegt,
darunter Wasser, gen Meer fließend. Illusion und
Realität vermischen sich
in den leisen, vom Einbruch des Abendlichts verklärten
Bildern in Christoph
Brechts verstörend-schönem Kunstvideo "Il Ponte".
Christoph Brech genießt mit seinen Videos
internationale Aufmerksamkeit.
Ausstellungen in Boston, Taipei, Florenz, Moskau, Berlin und
Paris
würdigen die Arbeiten des 1964 geborenen
Künstlers.
Arahmaiani Feisal, "Crossing Point" (2013)
"Crossing Point" ist aus einer Performance auf dem
indonesischen Vulkan Merapi wenig nach dessen Ausbruch 2010
entstanden. Große Fahnen, die in ihrer intensiven
Farbigkeit die zerstörte, verbrannte Oberfläche
des Berges transformieren, werden von verschiedenen Akteuren
geschwenkt. Die Schriftzeichen auf den Fahnen sind mal
Sanskrit, mal Indonesisch oder Thai. Sie bezeichnen
große Konzepte des Daseins wie "Heimat", "Tod" und
"Gerechtigkeit". Sie weisen, so die Künstlerin, "durch
ihre Universalität, die durch die Unleserlichkeit der
wehenden Fahnen noch verstärkt wird, auf den Respekt
gegenüber einer pluralistischen, vielseitigen
Weltordnung" hin.
Sara Nuytemans & Arya Pandjalu, "Birdprayers in
Berlin" (5'17, 2011)
Kirche, Synagoge, Moschee und Hindutempel: vier
unauffällige Personen tragen
die Gebetshäuser der großen Religionen auf dem
Kopf, sie sehen durch sie
hindurch auf ihre Umgebung. Sind sie abnehmbar?
Austauschbar?
Ihr Dasein im urbanen Raum irritiert, fordert und
amüsiert. Es konfrontiert uns mit den Konventionen und
Kategorien, die diese externalisierten Symbole der
großen Religionen hervorrufen.
Die "Birdprayers" sind ein fortlaufendes Projekt, dass das
Künstlerpaar Arya
Pandjalu und Sara Nuytemans seit einigen Jahren in
Variationen auf verschiedenen internationalen Plattformen
zeigt, unter anderem in Russland, Indonesien und der
Türkei. Das hier gezeigte Kunstvideo basiert auf einer
Performance in Berlin.
Adidal Abou-Chamat, "Ver-Wicklung"(9'40, 2010)
Vor dem Hintergrund ihrer bi-kulturellen Herkunft untersucht
Adidal Abou-
Chamat in ihren Arbeiten biografisch unterfütterte
Grenzerfahrungen,
Schnittstellen zwischen Fremdem und Vertrautem und
analysiert kulturelle
Demarkationslinien. Sie hinterfragt Rollenbilder und
Projektionen im Kontext
von ethnischer Differenz und westlicher dominanter Diskurse.
Die neunminütige Videoarbeit "Ver-wicklung" führt
zu orientalischer Popmusik
eine neunteilige Versuchsanordunug zum Thema Kopftuch vor,
verbunden mit
einer spielerischen Dekonstruktion weiblicher Rollenbilder
und kultureller
Projektionen.
Roman Woerndl & Juschi Bannaski, "Always" (3'20,
2013)
Unverdrossen schreibt der Stock das Wort in den grauen Sand,
nachlässig machtdas graue Meer die Mühe zunichte.
Ein Kinderspiel, nicht zu gewinnen. Oder bewahrheitet sich
"A-l-w-a-y-s" doch auf unheimliche Weise, wenn einfach nicht
aufgehört wird?
Die Arbeit von Juschi Bannaski und Roman Wörndl
entwickelt eine seltsame Kraft. "Immer WAS?", möchte
man fragen und beginnt, die Universalität im
illusorischen Wunsch nach Beständigkeit zu erahnen.
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