^

current:

fsff 2023 >

program >


review:

fsff 2021 >

fsff 2020 >

fsff 2019 >

fsff 2018 >

fsff 2017 >

fsff 2016 >

fsff 2014 >

fsff 2013 >

video - art - film

video/film >   symposium >   music >   about us/contact >

 
BRoWN Video-Art-Film präsentiert Videokunst und Künstlerfilme im fsff 2023

 

Wilde Kindheit

sie kann unbekümmert, unschuldig und verträumt sein aber auch vorbestimmt, ohnmächtig und pubertär.
 

Es wird ein Publikumspreis in Höhe von 500,- € vergeben.
Wir danken den Preisstiftern: Christoph und Stephan Kaske-Stiftung

Der Publikumspreis ging an Werner Fritsch mit „In meinem Garten ist der schönste Blitz gewachsen“



fsff.de/home/cm/test-filmarchiv/index.12773.html

 

Programm 2023


Marc-Christoph Wagner
12 artists in childhood

Angela Fechter
Childhood

Herbert Nauderer
La Mer

Akram Zaatari
The Script

Beate Geissler und Oliver Sann
Fuck The War

Francis Alys in Zusammenarbeit
Childrends game,  #29: La roue

Ingel Vaikla
Double Exposure

Rasha Ragab
Let them play

Werner Fritsch
In meinem Garten ist der schönste Blitz gewachsen

Timur Dizdar
Aus der Bahn

Binelde Hycran
Cambeck

Magdalena von Rudy
Picnic

Teboho Edkins
Initiation
Kino Starnberg
27.8.2023  11:00 Uhr
BRoWN
Curator Team
BRoWN


     
   
   
   

12 artists in childhood

2014 / 11´49 / Produktion: Marc-Christoph Wagner



“Die meisten Künstler haben eine schreckliche Kindheit". Lernen Sie 12 außergewöhnliche zeitgenössische Künstler kennen, die über ihre frühen Jahre nachdenken und darüber, wie diese ihr Leben und ihre Kunst geprägt haben. Gezeigt werden die Erinnerungen von:
Richard Tuttle, Bill Viola, Georg Baselitz, Wim Wenders, William Kentridge, Daniel Kehlmann, Salman Rushdie, Patti Smith, Henning Mankell, Herta Müller, Yoko Ono und Jonathan Meese.

Dieser Film wurde uns freundlicherweise vom Louisiana Museum of Modern Art in Kopenhagen  zur Verfügung gestellt.


 
  
 

Childhood

DE 2017 / 3’ / Regie: Angela Fechter



Ein junges Mädchen, trägt eine ihm sehr ähnlich sehende lebensgroße Puppe durch eine Berglandschaft zu einem brennenden Feuer. Sie könnte ihre Doppelgängerin sein oder ihre Schwester. Einem geheimen Ritual gehorchend, küsst das Mädchen die Puppe auf die Stirn und wirft sie ins Feuer.




 

La Mer

DE 2014/ 1’30/ Regie: Herbert Nauderer



Ein junges Mädchen lauscht dem ewigen Rauschen der Wellen während es zur gleichen Zeit auf eine Stimme zu hören scheint, die trauernd den Tod eines geliebten Menschen beklagt. Hofmannsthal, ein wichtiger Vertreter der Wiener Moderne, schrieb die Terzinen als Zwanzigjähriger nach dem Verlust einer Freundin. Gelingt es, Vergänglichkeit wirklich wahrzunehmen, das eigene Erwachsenwerden zu verstehen, das nicht mehr sein werden in der Zukunft zu akzeptieren?




  

The Script

2018 / 7’30 / Regie: Akram Zaatari



Ein muslimischer Mann beim Gebet. Da eine Unterbrechung des Gebets oft verpönt ist, betet der Vater trotz der schelmischen Spiele seiner Kinder mit ihm, eifrig weiter. Ein Film voller zärtlicher und humorvoller Szenen.
     
 
 

Fuck The War 

US 2006 / 3’56 / Regie: Beate Geissler und Oliver Sann



Auf die schmutzige Innenwand eines verlassenen Autohauses sind in Kinderhandschrift die Worte "fuck the war" gesprüht. Und es sind auch in Tarnkleidung gekleidete und mit Spielzeug-Maschinengewehren bewaffnete Kinder, die dort Krieg spielen. Sie tauschen die Maschinengewehre gegen Eisenstangen und kämpfen nicht mehr gegeneinander, sondern zertrümmern eine Waschmaschine. Georg Büchner stellte einmal die beunruhigende Frage: „Was ist es, das in uns lügt, mordet und stiehlt?"


  

Childrends game,  #29: La roue

DR Kongo 2021 / 8’43 / Regie: Francis Alys in Zusammenarbeit mit Rafael Ortega, Julien Devaux und Félix Blume



Über der Stadt Lubumbashi erhebt sich die Mampala oder Abraumhalde der Kobaltmine Étoile du Congo, deren untere Hänge heute von den Clandestins, den Lithiumjägern, die ihr Leben riskieren, um unseren globalen Batteriemarkt zu versorgen, gesiebt werden. Der Film lebt von dramatischen Kontrasten - winzige helle Gestalten vor der Weite der Dunkelheit; ein Kind, das kaum über den riesigen Reifen hinwegsehen kann, den es bergauf zu schieben versucht.




  

Double Exposure

EE und BE 2020 / 13’36 / Regie: Ingel Vaikla



Vor dem Ukrainekrieg verfasster Text der Künstlerin:
Slawutytsch ist eine Stadt im Norden der Ukraine, die 1986 für die evakuierten Arbeiter des Kernkraftwerks Tschernobyl gebaut wurde. An der Errichtung der Stadt waren Architekten und Arbeiter aus acht Sowjetrepubliken beteiligt. Slavutych ist die letzte Atomstadt, die letzte ideale Stadt, die in der Sowjetunion gebaut wurde. Double Exposure zeigt den Dialog zwischen der sowjetischen Vergangenheit der Stadt und ihrer jüngeren Generation, die nach dem Zusammenbruch des Sozialismus geboren wurden. Wie geht die postsowjetische Jugend mit der Gegenwart um, wenn sie von den Überresten der gescheiterten Utopie umgeben ist?
  
  

Let them play

DE 2018 - 2023/ 7’20/ Regie: Rasha Ragab



Der Film zeigt eine Auswahl von ganz in ihrem Spiel aufgehenden Kindern, die ihre Spielsachen aus einfachen Gegenständen selbst herstellen. Sie erschaffen ihre eigene phantasievolle Welt, um sich vor Armut, Gewalt und Missbrauch zu verstecken und zu schützen
 
 
 
 

In meinem Garten ist der schönste Blitz gewachsen

Ein 4 minütiger Auszug aus Faust Sonnengesang /

2023 / Regie: Werner Fritsch



Zwei Schwestern tanzen und träumen am Meer vom Paradies. Aus Steinen backen sie Brot, das alle Krankheiten heilt.
„In meinem Garten ist der schönste Blitz gewachsen. In meinem Garten schreit der Himmel. Und die Liebe wohnt in den Nestern der Vögel“


  

Aus der Bahn

DE 2008 / 0’38 / Regie: Timur Dizdar



Radfahren gegen die Langeweile. Als Kind bin ich oft mit meinem Bruder auf Parkplätzen und anderen urbanen Freiflächen  geradelt. Wir fuhren immer so, dass der andere fast umgeworfen und zum Anhalten gezwungen wurde. Dabei gingen Knie und Räder kaputt, aber es war ein probates  Mittel gegen die Langeweile.
Die Steigerung schien mir immer das „spannende Fahren“, alleine im Wald, weil die Bäume nicht ausweichen.



  

Cambeck

AGO / 2010 / 2´35 / Regie : Binelde Hycran



In diesem humorvollen und nachdenklichen Film improvisieren vier Kinder aus Luanda mit viel Phantasie und einfachsten Mitteln eine Geschichte über das GUTE LEBEN. Ihr kleines Spiel gibt auch Einblick in derzeitige Verhältnisse Angolas.

  

 

Picnic

PL 2008/ 7’51/ Regie: Magdalena von Rudy



In einem Musikschulraum verharren fünf junge Mädchen regungslos, in die Leere starrend. Die Stimme einer Frau aus dem Off befiehlt ein Gedicht auswendig zu lernen. Die Mädchen beginnen zu sprechen. Sie rezitieren Textauszüge aus dem Film Picnic at Hangig Rock von Peter Weir und aus The Thin Red Line von Terrence Malick, welche um den Tod und den Sinn des Lebens kreisen.


   
 

Initiation

US 2016/10´44/ Regie: Teboho Edkins



In den Bergen von Lesotho erzählt der junge Mosaku, dass er auf die Rückkehr seines älteren Bruders nach einer fünfmonatigen Abwesenheit wartet. Weit weg von seinem Heimatdorf hat er an einem Initiationsritus teilgenommen, bei dem junge Männer ihre Reife unter Beweis stellen. Der Film lässt offen, worum es in dieser Initiationsphase geht, und zeigt stattdessen, wie die Männer zurückkehren und sich in ihren neuen Identitäten präsentieren.



review / rückblick:



 
BRoWN Video-Art-Film präsentiert Videokunst und Künstlerfilme im fsff 2021

 

Thema: Was ist wahr?

...ist alles was wir sehen oder scheinen, nichts als

 ein Traum im Traum

aus „A Dream Within a Dream“ von Edgar Allen Poe

 

Anlass zu diesem Thema ist der vielfältige Streit in der Gesellschaft darüber was wahr ist.

Gezeigt werden die Filme im Breitwandkino Starnberg am 22. August um 11 Uhr

Es wird ein Publikumspreis in Höhe von 500,- Euro vergeben.
Wir bedanken uns bei den Preisstiftern, der Christoph und Stephan Kaske-Stiftung
 
Gewinner des Preises war der Film "An absent wound" von Maryam Tafakory.
   
 

 

Programm 2021


Nira Pereg
ABRAHAM ABRAHAM und SARAH SARAH

Shih-Ting Hung
VIOLA

Gabriele Stellbaum
HONEST LIES

Manuela Hartel
MASQUEBAROQUE

Veronika Veit
IM BUNKER

Daniel Ivan
LUMPEN

Drew Mylrea
NEXT DOOR

Milcho
THE TRUTH ABOUT LA MUSA

Maryam Tafakory
AN ABSENT WOUND

Donata Wenders
TRUTH PASSES THROUG THE CREASES OF TIME LIKE WATER THROUGH YOUR FINGERS

Shirin Neshat
ROJA HERE


BRoWN
Curator Team
BRoWN


     
   
   
   

ABRAHAM ABRAHAM und SARAH SARAH

IL 2012/ je 4'10/ Regie: Nira Pereg



Ihre Arbeit Abraham-Abraham und Sarah-Sarah von 2012 zeigt sie normalerweise als Splittscreen. Die Höhle der Patriarchen in Hebron ist eine der heiligsten Grabstätten im jüdischen aber auch im islamischen Glauben. Es wird angenommen, dass dort die biblischen Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob sowie die Matriarchinnen Sarah, Rebecca und Lea begraben sind. Das ganze Jahr über ist die Höhle in Gebetsbereiche für Juden und Muslime unterteilt, aber zehnmal im Jahr wird der gesamte Raum gemäß den Kalendern der beiden Religionen entweder in eine Moschee oder eine Synagoge umgewandelt.

 
  
 

VIOLA

US 2008/ 8'54/ Regie: Shih-Ting Hung



Die siebenjährige Viola packt einen Koffer und steigt eine schwebende Treppe hinauf in den Himmel. Bald entdeckt sie, dass ihre Reise ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem phantasievollen Abenteuer vereint, das teils Leben und teils Traum ist.




 

HONEST LIES

DE 2011/ 9'45/ Regie: Gabriele Stellbaum



Sind ihre Geschichten wahr oder sind sie vielleicht nur Metaphern für Zivilcourage, Widerstand und Ohnmacht in einem totalitären Regime? Während das einsame Auto auf den Parkdecks vor und zurück fährt, erzählt eine Off-Stimme über Geheimarbeit und Erpressung. Der Zuschauer wird systematisch in das eskalierende Dilemma der Protagonistin hineingezogen und kreist mit ihr auf einer Parkhausspirale ohne Ausfahrt.      
Text: Kim Mildebrath




  

MASQUEBAROQUE

DE 2021/ 3'15/ Regie: Manuela Hartel



Durch Videoprojektion auf das von einer Schutzmaske bedeckte Gesicht einer jungen Frau, erscheint nach einiger Betrachtung ein zweites Frauengesicht, das einem Gemälde der Barockzeit entstammt. Die beiden Gesichter verschmelzen zu neuen, immer komplexeren Wesen. Die Idee zum Video gab es lange bevor die Alltagsmaske notwendiger Bestandteil unseres Lebens wurde. Der aktuelle Bezug der Videoarbeit wirkt dadurch umso verstörender.
     
 
 

IM BUNKER

DE 2017/ 12'18/ Regie: Veronika Veit



Der Film: „Bunker“ erlaubt den Blick auf den streng strukturierten Alltag einer isoliert lebenden Familie. Nur durch absolut reglementiertes Verhalten und äußerste Hygiene scheint es möglich, die Kontrolle zu behalten. In einer Zeit, in der es zunehmend um Individualisierung statt um Gemeinschaft geht, in der Schlagworte wie Selbstverwirklichung und Selbstoptimierung bereits im Kindergarten Thema sind, soll diese Intervention stören, aufrütteln und provozieren. Das Projekt thematisiert die Tendenz zu Abgrenzung und Abschottung, den Versuch völlig autonom zu existieren und den absurden Gedanken, dass jeder ganz allein für sein Schicksal verantwortlich ist.


  

LUMPEN

MX 2011/ 5'00/ Regie: Daniel Ivan



Das zentrale Thema ist der Wandel des Begriffs des Lumpenproletariats, der von Karl Marx erfunden wurde. Im Laufe der vielen Jahre erfuhr der Begriff neue Interpretationen und Bedeutungen. Wer ist heutzutage ein Lumpen? Wer sind heute diejenigen, die "dem Ruf der Revolution nicht folgen"? Wer sind diese Menschen, die "nicht bereit sind, sich zu befreien"? Gibt es in der heutigen Zeit überhaupt noch Lumpen im Marxen Sinn? Oder, noch besser, gibt es jemanden, der keiner ist?



  

NEXT DOOR

US 2014/ 12'36/ Regie: Drew Mylrea



Next Door ist eine skurrile Science-Fiction-Komödie über einen jungen Mann, der zunächst in einer komfortablen, heilen Welt lebt. Er schaut lächerliches Fernsehen, telefoniert mit seiner dominanten Mutter und ignoriert die Verrücktheiten, die um ihn herum passieren. Durch die Begegnung mit einer attraktiven Terroristin ändert sich sein Leben. Doch nicht endgültig.

  
  

THE TRUTH ABOUT LA MUSA

US 2013/ 2'47/ Regie: Milcho



Das Video ist der letzte Teil einer Trilogie der viel mit Ironie und Witz arbeitenden Künstlerin. Mit geschlossenen Augen nimmt sie zarten Kontakt zu einem Ziegenkopf auf, vergewissert sich spielerisch ihrer Sinne und offenbart ihre liebste Muse.
 
 
 
 

AN ABSENT WOUND

IR/GB 2018/ 10'22/ Regie: Maryam Tafakory



Absent Wound ist die visuelle Stimme einer Frau, die sich dagegen wehrt, ausgeschlossen und diskriminiert zu werden oder ihr Schicksal als Frau bestimmen zu lassen. Die Aufnahmen stammen aus einem Zoorkhuneh, einem iranischen Krafttrainingsraum und den damit verbundenen Gemeinschaftsbädern, die für Frauen im Iran traditionell nicht zugänglich sind.


  

TRUTH PASSES THROUG THE CREASES OF TIME LIKE WATER THROUGH YOUR FINGERS

D 2019/ 4'/ Regie: Donata Wenders



Eine poetische Reflexion über die Wahrheit. Donata Wenders sagt dazu: Seit langem fasziniert mich die Art und Weise, wie sich die Zeit in der Fotografie zeigt. Diese Installation ist eine neue Herangehensweise an dieses Thema. Aus dem Einzelbild ist eine Folge von Bildern geworden, die ineinander übergehen. Ein Raum wird so zu einem Ort, der die Spuren eines langen Tages zeigt und uns etwas zu sagen vermag. Eine Frau sitzt an einem Tisch, erhebt sich, geht hin und her, setzt sich wieder, steht auf, hält inne und geht dann weiter. Ihre Gedanken kreisen um die Essenz der Wahrheit, aber sie kommt zu keinem Ergebnis. Die gesprochen Texte stammen von Guido Brivio di Bestagno.



  

ROJA HERE

US 2016/ 12'36/ Regie: Shirin Neshat



ROJA HERE ist das Ergebnis von Shirin Neshats Traumerfahrungen, in denen sie sich mit ihrem widersprüchlichen Gefühl der kulturellen Identität auseinandersetzt. Die junge iranisch-amerikanische Schriftstellerin Roja Heydarpour spielt die Hauptrolle. Die Geschichte beginnt damit, dass Roja in einem Theater sitzt - als Außenseiterin unter einem überwiegend kaukasischen Publikum - und einem Mann dabei zusieht, wie er „The Carnival is Over“ (1967) von The Seekers singt.  
 

  

 



 
review 2020:

Bewegung / Stillstand


BRoWN Video-Art-Film präsentiert Videokunst und Künstlerfilme im fsff 2020

In diesem Jahr kommt es zum dritten und letzten Teil der thematischen Trilogie: Zeit – Raum – Bewegung. Wegen der Pandemie und ihren Folgen wurde „Bewegung“ von der Festivalleitung um das Thema „Stillstand“ ergänzt und erweitert.

http://fsff.de/home/cm/fff-current-n/festival.html >>

Die Auswahl von 13  Videokunst- und Künstlerfilmbeiträgen beleuchtet das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln: physikalisch – körperlich, philosophisch – religiös, biografisch – gesellschaftlich.

Gezeigt werden die Filme im Breitwandkino Starnberg am 30. August um 11 Uhr.

Wir bedanken uns bei der Christoph und Stephan Kaske Stiftung, die wieder einen Publikumspreis in Höhe von 500,- € stiftet.

Das Publikum, vergab den Preis an „Un hombre que camina“ von Enrique Ramirez.
   
 


  

Programm 2020


Adidal Abou-Chamat
DESIRE

Annette Philp
MOSCHHEIM

Bjørn Melhus
THE ORAL THING

Enrique Ramírez
UN HOMBRE QUE CAMINA

Jochen Kuhn
IMMER MÜDER

Karen Irmer
THINKING

Koffi Kôkô
Jm ch dance Paris Benin

Marcel Broodthaers
LA PLUIE

Roman Woerndl
HOMO LUDENS

Stefan Zeyen
PERFORMANCE PROPOSAL

Lola Gonzàlez
SUMMER CAMP

toffaha
DARK SKY PLACE-GRASSLAND

Ulu Braun
WESTCOAST
BRoWN
Curator Team
BRoWN


     
   
   
   

DESIRE

D/2019/3´20/ Regie: Adidal Abou-Chamat



Zu einer Mischung aus traditioneller akustischer und elektronischer „Orient-Popmusik“ tanzen zwei Frauen in Abaja und Niqab Tango mit einer klassischen Rollenverteilung von Führender und Geführter.

 
  
 

MOSCHHEIM

D/2018/5´01/ Regie Annette Philp



Eine Landschaft aus Ton. Bald leer. Darin die Choreographie der Zerstörung.
Annette Philp untersucht unter dem Titel „Deutschlandlieder“ den Prozess nationaler Identitätsveränderung.

https://vimeo.com/user37965400



 

THE ORAL THING

D/2001/8’58/ Regie: Bjørn Melhus



Das aus dem US-Fernsehen gesampelte Video zeigt den TV-Moderator als Evangelisten. Eine erhabene Stellung einnehmend manipuliert er zwei Schwestern. Zunächst scheint es eine Parodie auf Morgen Talkshows zu sein. Allerdings werden das Gespräch und die Kommentare der Gäste zunehmend unheimlich und dunkler.

https://melhus.de




  

UN HOMBRE QUE CAMINA

CHL/2014-17/22´15/ Regie: Enrique Ramírez



Ein Schamane mit bunter Maske schreitet durch einen flachen Salzsee, hinter sich herziehend 10 schwarze Herren-Anzüge, die durchs Wasser gleiten. Begleitet wird er von den getragenen Tönen einer Marching Band, die ebenfalls durch die Landschaft prozessiert, alles eingebettet in stille unglaubliche Bilder der endlosen spiegelnden Wasserfläche.

https://enriqueramirez.net

     
 
 

IMMER MÜDER

D/2014/6´07/ Regie: Jochen Kuhn



Die animierten Zeichnungen zeigen einen stets überall einschlafenden Mann: Gemalte Ideen, die verwischt und überblendet werden und aus denen wieder Neues entsteht. Dies hat etwas Surreales, etwas Träumerisches und erzählt gleichzeitig melancholisch von dem gnadenlosen Leistungsprinzip unserer Zeit, die immer puscht und fordert.

http://www.jochenkuhn.de



  

THINKING

D/2012/7’30/ Regie: Karen Irmer



Ein poetisches Werk über den Wandel der Dinge und dessen Perzeption. Subtil changierende Veränderungen eines Seestückes, kaum wahrnehmbar in ihrer Dosierung, entfalten sich in diesem stillen und kontemplativen Werk. Unmerklich geht ein atmosphärisches Bild in das nächste über.

http://www.karen-irmer.de



  

Koffi KOKO Jm ch dance Paris Benin Part 2/2

BEN/2010/9´53/ Solotanzstück von und mit Koffi Kôkô



„Der Tanz steht am Schnittpunkt von verschiedenen Formen des Wissens. Du verstehst oder du verstehst nicht, aber du bist niemals nicht berührt“(Koffi Kôkô). Er zählt zu den bedeutendsten Mitbegründern der modernen afrikanischen Tanzszene seit den 1980er Jahren. Er hat ein einzigartiges Werk entwickelt, das die Philosophie des Vodun und das Potential des Rituals für die westliche Tanzbühne übersetzt.

https://www.derstandard.at/story...
https://www.youtube.com/watch?v=hzrIExb0PHU


  
  

LA PLUIE

F/1997/2’30/ Regie: Marcel Broodthaers



Der Film zeigt Marcel Broodthaers beim Versuch zu schreiben, während der Regen ständig die Tinte wegspült. In der Schlussszene, in der der Künstler aufgibt und seine Feder fallen lässt, erscheint die Inschrift "Projet pour un texte" (Projekt für einen Text).

https://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Broodthaers
https://www.youtube.com/watch?v=EHhigM53ILw

 
 
 
 

HOMO LUDENS

D/2020/3´45/ Regie: Roman Woerndl



Unser Planet Erde ist in einer prekären Verfassung die von uns Bewohnern provoziert wird. Wie leicht die „Spielermentalität“ des Menschen, mit seinem maximalen Anspruch an Lebensqualität und Luxus zu einem Absturz führen kann, ist Inhalt der Arbeit Homo Ludens.

http://www.romanwoerndl.de



  

PERFORMANCE PROPOSAL 

D/2006/2´30/ Regie: Stefan Zeyen



Filmszene aus Rainer Werner Fassbinder´s “Liebe ist kälter als der Tod”. Die Kamerafahrt wird durch das Nachfahren der Kamerabewegung aufgehoben. Das Filmbild wird zu einem bewegten Fenster vor einer statischen Szenerie.

https://www.zeyen.de



  

SUMMER CAMP

F/ 2015/ 9’00/ Regie: Lola Gonzàlez



Vier Männer sind in einem Haus und durchlaufen ein physisches und psychologisches Training. Sie listen eine Reihe von Vornamen auf, die sie an die Wände schreiben, und fangen an, diese Namensliste als Chor zu skandieren. Man weiß nicht was, aber sie scheinen etwas vorzubereiten.

http://lola-gonzalez.com

 
  
  

DARK SKY PLACE - GRASSLAND

D/2016/4´19/ Regie: toffaha (Rasha Ragab + Christoph Nicolaus)



Ein stürmischer Tag in der Steppe. Dunkle Wolken jagen über den Himmel. Das Gras biegt sich im Wind. In der Ferne steigen Rauchwolken auf. Ein ungarisches Volkslied aus dem Radio handelt von Liebe und Sehnsucht nach dem heimatlichen Dorf. Zwei Menschen verschiedener Hautfarbe begegnen sich.

http://www.toffaha.org/home.html



  

WESTCOAST   

D/2009/7´20/ Regie Ulu Braun



Fantastisch-bizarre Visionen einer brodelnden Wasserlandschaft. Hochhäuser und Felsen bilden den Gegenpart. Marken, Müll, Mensch und Tier bevölkern diese "Westcoast“.                                               
Eine neuartige und eigenwillige Bildsprache, experimentell und doch ausgereift.

http://www.ulubraun.com


  





review 2019:
  

Im Augenblick des Urknalls geschah etwas Wunderbares

mit der Zeit. Sie begann.


BRoWN Video-Art-Film präsentiert Videokunst und Künstlerfilme im fsff 2019

Das Fünf Seen Filmfestival www.fsff.de >> ist eine wichtige und feste Größe in der deutschen Festivallandschaft. Seit 2013 zeigt es in Kooperation mit BRoWN Video-Art-Film internationale Videokunst und Künstlerfilme.

Dieses Jahr zum Thema Raum, als zweiten Teil der Trilogie: Zeit - Raum – Bewegung .

Das fsff beschäftigt sich in dieser Trilogie mit den Grundlagen von Film. Doch nicht nur der Aspekt der Abfolge von Zeit- Raum und Bewegung im Film ist spannend, sondern gerade das Thema weiter zu fassen. Man denke nur an politische Räume und gesellschaftliche Räume oder Denkräume, Freiräume, Klangräume, Spielräume.


Es wird ein Publikumspreis in Höhe von 500,- € vergeben.
Preisstifter:   Christoph und Stephan Kaske-Stiftung

Das Publikum bewertete zwei Filme gleich stark.  Der Preis über 500.- ging zu gleichen Teilen an:
Balance von Wolfgang & Christoph Lauenstein und All together now von Hans Op de Beeck
   
 


 

Programm 2019


Between Music
AQUASONIC

Daniel Crooks
VANISHING POINT

Diamond Dogs
THE BLACK HOLE

Essi Utriainen
SMELL THAT SMELL

Hans Op de Beeck
ALL TOGETHER NOW

Jesper Just
BLISS AND HEAVEN

aus dem Film BEUYS von Andres Veiel
I LIKE AMERIKA AND AMERIKA LIKES ME

Kunio Kato
HE HOUSE OF SMALL CUBES

Monika Huber
PASSING THE GARDEN

Riccardo Castagnola, Andrea Gozzi, Marco Liuni
STRING THEORY

Shirin Neshat
TURBULENT

Wolfgang & Christoph Lauenstein
BALANCE

Yuan Goang-Ming
EVERYDAY MANEUVER
BRoWN
Curator Team
BRoWN


     
   
   
   

AQUASONIC

DK/2017/3’40/ von: Between Music



Die Gruppe Between Music produziert innovative Performance-Konzerte .
Im Unterwasserkonzert AquaSonic tauchen fünf  Musiker in Glaswassertanks ein, um spezielle Instrumente zu spielen und unter Wasser zu singen.

https://www.betweenmusic.dk


  

VANISHING POINT

AUS/2016/7’46/ Regie: Daniel Crooks



Vanishing Point ist inspiriert von der Geschichte des Kinos und insbesondere von der Art und Weise, wie Züge als Verlängerung der Kamera eingesetzt wurden. Crooks' komplexe und schöne Zeitstrukturen offenbaren eine poetische Sensibilität, die der technischen Raffinesse ihrer Produktion widerspricht.

http://annaschwartzgallery.com/artists/daniel-crooks/




  

THE BLACK HOLE

UK/2008/2’35/Regie: Diamond Dogs (Phil Sansom & Olly Williams)



Ein schlafloser Büroangestellter fotokopiert ein "Schwarzes Loch" spät in der Nacht. Plötzlich scheinen die Möglichkeiten endlos zu sein. Wird die Gier ihn überwältigen?

https://www.youtube.com/watch?v=RSmjqss0XKQ




  

SMELL THAT SMELL

FI/2016/5´20/ Regie: Essi Utriainen



Dieser Film vereint in ungewöhnlicher Weise die Genres klassischer Musikvideos und Videokunst zu einer Art romantischer Filmnovelle.
Konsequent aus einer Perspektive gefilmt, und in der Kulisse eines „echten“ zu kleinen Raumes inszeniert, ist dieser Kurzfilm eine nahe und persönliche Erzählung über die innere Gedankenwelt eines Menschen.

http://essi-utriainen.com/index.html

 
 
 

ALL TOGETHER NOW

BE/2005/6’20/Regie: Hans Op de Beeck



Das Video ist ein tragikomisches Porträt von drei Gruppen von Menschen, die an verschiedenen gesellschaftlichen Veranstaltungen teilnehmen.

http://www.hansopdebeeck.com


  

BLISS AND HEAVEN

DK/2005/8’10/Regie: Jesper Just



Jesper Just nutzt die Sprache des Kinos, um die stereotypen Hollywood-Konstruktionen von Männlichkeit und Weiblichkeit sowie die voreingenommene Repräsentation von Minderheiten und Menschen mit Behinderungen in der Mainstream-Kultur zu konfrontieren und umzuleiten.

http://www.jesperjust.com/programme.html



  

I LIKE AMERIKA AND AMERIKA LIKES ME

D/ 2017 Ausschnitt aus dem Film BEUYS von Andres Veiel



Wie im vergangenen Jahr wird zu Beginn eine künstlerische Arbeit vorgestellt, die nicht zum Genre Video und Film gehört, sich aber auf besondere Art und Weise mit dem Thema beschäftigt. Joseph Beuys Aktion „I like America and America likes me“ von 1974 begann mit dem Abflug in Düsseldorf und endete mit der Ankunft in Düsseldorf. Am J.F.K. in New York angekommen, ließ sich Beuys komplett in Filz einwickeln, weil, wie er sagte, „er nichts von Amerika sehen und von der Außenwelt isoliert sein wolle“. Er wollte sich ganz bewusst nicht mit dem Modernen, sondern mit dem Alten Amerika der Ureinwohner verbinden. Anschließend wurde er von einem Ambulanzwagen in die Galerie René Block gefahren, wo er in einem Raum 3 Tage und 3 Nächte mit einem von den amerikanischen Ureinwohnern als heilig verehrten Kojoten verbrachte. Die Sirene des Ambulanzwagens brachten einen existieerenden Notstand zum Ausdruck.

https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Beuys


  

HE HOUSE OF SMALL CUBES 

JP/2008/12’06/ Regie: Kunio Kato



Dieser Film lief schon 2017 und wird wegen seiner eindringlichen Schönheit noch einmal gezeigt.
Wenn der Wasserspiegel wieder höher steigt mauert ein alter Mann ein weiteres Geschoss auf das Dach. Als einmal seine Pfeife nach unten fällt taucht er hinab in seine Erinnerungen.

https://www.robot.co.jp/staff/kunio/
 
 
 
 

PASSING THE GARDEN

D/2019/6´35/ Regie: Monika Huber



Die ca. 2000 Jahre alten Fresken im Museo Massimo in Rom, bilden das Grundmotiv  dieser Arbeit . Dieser illusionistische „hortus conclusus “ wird mit Fotografien, Videos und Zeichnungen  von intakter und zerstörter Natur verwoben. Bei experimentell-meditativer Musik verändern die Bilder langsam ihren Zustand.

https://www.monikahuber.com



  

STRING THEORY 

I/2017/11’56/ von Riccardo Castagnola, Andrea Gozzi, Marco Liuni



Ein audiovisuelles Werk für zwei E-Gitarren, Live-Elektronik und Video.
Das Konzept – eine  Kombination von Tempi und Räumen ist der Filmkunst von Buster Keaton tief verbunden und basiert auf einem seiner berühmtesten Filme.

https://www.riccardocastagnola.com



  

TURBULENT

IR,USA/1998/10’/Regie: Shirin Neshat



Shirin Neshat, setzt sich mit der Lage von Frauen in der muslimischen Welt auseinander.
Der Split Screen Film ist ein musikalisches Duell zwischen einem Sänger, der ein Liebeslied des Mystikers Rumi vor Publikum vorträgt und einer Sängerin die mit bezaubernder, emotionaler Intensität vor leeren Rängen singt. Sie fesselt dabei den Sänger und seine Zuhörer.

https://de.wikipedia.org/wiki/Shirin_Neshat
https://gladstonegallery.com/artist/shirin-neshat/#&panel1-1


  

BALANCE

D/1998/7’20/Regie: Wolfgang & Christoph Lauenstein



"Fünf Figuren bewegen sich auf einer Plattform die nur im Gleichgewicht gehalten werden kann, indem alle Personen ihr Gewicht gleichmäßig verteilen. Es beginnt ein Spiel, in dem die Balance stets in Gefahr gerät und die Abhängigkeit der Figuren untereinander deutlich wird."

https://ichliebekunst.com/balance-christoph-und-wolfgang-lauenstein/




  

EVERYDAY MANEUVER

TW/2018/5’57/ Regie: Yuan Goang-Ming



Das Video zeigt ein surreales Setting aus der Vogelperspektive. Man sieht die stets quirlige Stadt Taipeh ohne Menschen, Autos oder sonstiges Zeugnis von Leben. Ein gespenstisches Szenario entwickelt sich.

https://ocula.com/artists/yuan-goang-ming/?gclid=Cj0KCQjwuNbsBRC-ARIsAAzITufF5AOJzZXPlgfyj5oVPKsZ-HwdajDfjJvRjdn4Ckh8OwaS3ijl0IEaAnejEALw_wcB
http://www.apartmentderkunst.de/artists.php?s=yuan-goang-ming


  

 




 
review 2018:

ES IST ZEIT


Unser Plan sich mit verschiedenen Aspekten von ZEIT zu beschäftigen wurde von der Festivalleitung aufgegriffen und ist so auch Thema des gesamten diesjährigen Filmfestivals geworden.
 
ES IST ZEIT wird von uns aus zwei Perspektiven betrachtet und interpretiert:
 
Zum Einen aus phänomenologischer Sicht, also eine Reflexion über Zeit und ihre Bedeutung im menschlichen Erleben.
Und zum anderen Mal in der Erwartung: Es ist Zeit für ... (Wandel?)
 
Die ursprüngliche Idee, das Thema im großen Umfang mit einem breiten Spektrum anzugehen ist für uns aus verschiedenen Gründen nicht möglich zu realisieren. Ohne daher den Anspruch zu erheben die ganze Bandbreite dieses gewaltigen Themas in fünfzehn Kunstvideos/ Künstlerfilmen umfassend zu behandeln, sind wir sicher ein feines Kondensat zusammengestellt zu haben.
 
Das Kino Breitwand in Starnberg zeigt die ausgewählten Filme am 09. September auf einer großen Leinwand mit einem Dolby Surround System.
 

Es wird ein Publikumspreis in Höhe von 500,- € vergeben.
Preisstifter:   Christoph und Stephan Kaske-Stiftung

Der Publikumspreis über 500.- ging an Ascan Breuer "Paradise later"
 


This years theme is called

IT IS TIME


Our plan to deal with different aspects of TIME has been taken up by the festival management and has become the theme of this year's film festival.
 
IT IS TIME is viewed and interpreted by us from two perspectives:
 
On the one hand, from a phenomenological point of view, that is, a reflection on time and its significance in human experience.
And again in the expectation: It's time for ... (change?)
 
The original idea of ??approaching the topic on a large scale with a broad spectrum is for various reasons not possible for us to realize.
Without claiming to comprehensively cover the full range of this huge theme in fifteen art videos / artist films, we are sure to have put together a fine condensate.
 
On September 09th the arthouse cinema in Starnberg will show the selection on a big screen and a Dolby Surround System.
 

An award of € 500.- will be given away by the audience.
Donator:   Christoph und Stephan Kaske-Stiftung

The winner of the award is Ascan Breuer  with his video "Paradise later"     
 


 

Programm 2018


Anuk Miladinovic
Dream

Ascan Breuer
Paradise later

Birthe Blauth
Die Parkwächter von Marrakesch

Christopher Patrick Goode
Time

Christoph Brech
Paradise lost

Els van Riel
DOUNDO

Felix Helmut Wagner
Umformung der Ursprungskugeln durch die zweite Instanz

Laura Neuvonen
The last knit

Michael Dudok de Wit
15. father and daughter

Morgen Wong
Plus-Minus Zero

Roman Woerndl
Pause

Simone Kessler
so viel Wasser

toffaha
Bridge – Geffira Megalu Potamou

Roman Signer
Punkt

Tehching (Sam) Hsieh
Wasting time





Sonntag 9.9.2018
BRoWN
Curator Team
BRoWN


     
   
   
   

Dream

D/2016/4’05/ Regie Anuk Miladinovic



Der Film folgt keiner klaren Narration. Unlogische oder unrealistische Zusammenhänge rekurrieren auf eine andersartige Traumwelt, in der reale Zustände das Unterbewusste spiegeln.

http://anukmiladinovic.com


  

Paradise later

D+IDN/2010/13’20/regie: Ascan Breuer



Die historische Kontinuität zwischen Kolonialismus und Globalisierung wird mit Hilfe des literarischen Klassikers „Herz der Finsternis“ von Joseph Conrad offengelegt. Die Globalisierungskritik und Mediation fasziniert durch Prägnanz und Lyrik und lässt die drohende weltweite Apokalypse erahnen.

http://dokulab.org/trilogi-jawa-2/



  

Die Parkwächter von Marrakesch

D/2003/05’41/ Regie: Birthe Blauth



Ein Platz, der am Ende fast leer sein wird.

http://www.bblauth.de



  

Time

AUS/2011/1’10/ Regie: Christopher Patrick Goode



Zeit: Man kann sie nicht sehen, riechen oder schmecken. Dennoch herrscht sie über jeden Aspekt unseres Lebens. Lass sie nicht vorübergehen.

https://www.lomography.com/magazine/327043-christopher-patrick-goode-on-his-lomokino-movie-and-i-ran

  

Paradise lost

D/2015/03’15/Regie: Christoph Brech



Der Film verbindet ein Tonrelief der Präromanik mit einer Darstellung des Sündenfalls mit einem Videofilm der NASA, der eine auseinanderstrebende Galaxie simuliert. Die Projektion ist reduziert auf die Form eines stilisierten Apfels.

https://www.christophbrech.com/video.html


  

DOUNDO

B/2004/12’/Regie: Els van Riel



Die visuelle Antwort auf die akustische Vorlage der Bratschistin Julia Eckhardt und des audiovisuellen Künstlers Ludo Engels basiert auf mehreren Schichten von sichtbaren und unsichtbaren manuellen Manipulationen der Sonne als Lichtquelle.

http://www.elsvanriel.be/index.php


  

Umformung der Ursprungskugeln durch die zweite Instanz

D/2017/4’34/ Regie: Felix Helmut Wagner



Die 1. Instanz produziert unverformte Ursprungskugeln. Die 2. Instanz, die in Arbeitshierarchien aufgeteilt ist, verformt die Kugeln und gibt sie weiter an die 3. Instanz, den Mensch. Die untersten Arbeiter rebellieren gegen das Hierarchiesystem. Sie haben aber keine Chance.

http://www.felixhelmutwagner.de


  

The last knit 

FIN/2005/6’44/Animation: Laura Neuvonen



Wenn das Stricken zur Obsession wird  
 
 
 

15. father and daughter

NL 2000/9’13/ Animation: Michael Dudok de Wit



Ein vielfach preisgekrönter Animationsfilm, der gänzlich ohne Dialoge auskommt und trotzdem sehr viel erzählt.
Die Hoffnung ist ein Gedanke der unmittelbar, wenn er gedacht wird, sich von der Gegenwart in die Zukunft versetzt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Dudok_de_Wit


  

Plus-Minus Zero

HK/2010/3’/Regie: Morgen Wong




Eine Erforschung der Logik von back to the future.

http://morgan.wongwingfat.com



  

Pause

D/2018/3’25/Regie: Roman Woerndl



Wir leben in einer Zeit, in der wir die Bedrohung und das Leid anderer nur noch als mediales Ereignis wahrnehmen. Wir brauchen eine Pause.

http://www.romanwoerndl.de


  

so viel Wasser

D/2010-18/10’03/Regie: Simone Kessler



Der nackte Körper einer alten Frau ist fast vollständig mit Fotos aus ihrem Leben bedeckt. Einzeln nimmt sie die Bilder von ihrem Körper und lässt sie zu Boden fallen. Sie beginnt zu duschen. Dabei wird das letzte Foto, dass Ihren Körper schützend bedeckte, vom Wasser weggespült.

http://www.simone-kessler.de



  

Bridge – Geffira Megalu Potamou

D/2013-16/ 7’/ Regie: toffaha (Rasha Ragab + Christoph Nicolaus)



Ein durch Brücken gebildetes Rund, das wie eine Uhr aussieht durch die Wasser/Zeit fliesst. Zwei Menschen oben in weiss unten kopfüber in schwarz (Erdball im Kosmos). Die dunklehäutige Frau steht reglos im Wind. Der Mann wandert wie ein Pendel langsam hin und her.

http://www.toffaha.org



  

Punkt

CH/2006/ 1’35 / Roman Signer / Regie: Aleksandra Signer



Der bekannte Schweizer Künstler Roman Signer versucht die Unmöglichkeit, den Augenblick im Jetzt zu fassen.

http://www.romansigner.ch



  

Wasting time

USA/2016/ 4’40 / Regie: Tehching (Sam) Hsieh



Der Performancekünstler Tehching Hsieh machte Ende der 70er und Angang der 80er extreme Kunstperformances, die immer ein Jahr dauerten.  Der Film zeigt einen kleinen Einblick in sein Werk.

https://www.tehchinghsieh.com


  





review 2017:

Small World


Die Idee einer globalisierten Welt, ob als wirtschaftliches, politisches oder soziales Gebilde gewinnt mehr und mehr an Bedeutung - und befindet sich gleichzeitig in einer Krise.          
Die Auswahl der Kunstfilme zeigt verschiedene ganz persönliche, intime, kleine Welten. Sie bewegen sich im Bizarren, Komischen, Melancholischen, Irritierenden, Kontemplativen und Außergewöhnlichen.

Das Kino Breitwand in Starnberg zeigt die ausgewählten Filme am 30. Juli auf einer großen Leinwand ( 10 x 4,4 m ) mit einem Dolby Surround System.

               
Den Publikumspreis über 500,- € gewann Binelde Hycran mit "Cambeck"
Preisstifter: Christoph und Stephan Kaske-Stiftung
 


This years theme is called

Small world


The idea of a global world, as an economical, as well as a political or a social construction becomes more and more important.
- At the same time it is in a crisis.      
The compilation of video art shows different very personal and intimate small worlds.
They range between bizarre, funny, melancholically, irritating contemplative and extraordinary.

On July 30th the arthouse cinema in Starnberg will show the selection on a big screen (10m x 4,4m) and a Dolby Surround System.


An award of € 500.- will be given away by the audience.
The winner of the award is Binelde Hycran with his video "Cambeck"
Donator: Christoph und Stephan Kaske-Stiftung  

             

 

Programm 2017


Kunio Kato
The house of a small cube

Roman Woerndl
Innen-Raum-Außen

Janina Totzauer
Fischseele

Andréas Lang
The Haunting of NY Times Square

Joachim Eckl
El Tarif/ Sheikh Abu Kulsan? Kleine Welt

Hans op de Beek
Dance

Susanne Wagner
Wir weben

James W. Griffiths
Room #8

Robert Gwisdek
Circuit

Susann Maria Hempel
Wie ist die Welt  so stille

Binelde Hycran
Cambeck

Till Nowak
Delivery

Andrew Cooke
Under Working Conditions


Sonntag 30.7.2017
11 Uhr
Kino Starnberg


BRoWN
Curator Team
BRoWN

    

    

The house of a small cube 

JPN/2008/12´03/Regie: Kunio Kato



A grandpa who lived in the house has been constantly building houses on top, as the water level rises. This is the story about his memory with his family.

http://www.robot.co.jp/staff/kunio/


  

Innen-Raum-Außen

D/2004/4´58/ Regie: Roman Woerndl



Zwei Personen, jeweils in einem Holzkasten kauernd, erkunden den Raum, stoßen an seine Grenzen - und hinterlassen Spuren. Umrisse und Abdrücke ihrer Körper. Die Spuren bleiben in den Kästen sichtbar, wie die einer nächtlichen Autofahrt auf einem verschneiten Weg.

http://www.romanwoerndl.de



  

Fischseele 

D/2017/5´59/Regie: Janina Totzauer Fischseele, Bettstaff



Bettstaffeltreten, Schlüsselbrot - der Kunstfilm "Fischseele" erforscht auf performative Weise längst vergessene altdeutsche Rituale und bewegt sich dabei zwischen Aberglaube, Ritus, Religion und Unterhaltung.

https://janinatotz.wordpress.com


  

The Haunting of NY Times Square 

D/2003-2007/7´38/Regie: Andréas Lang Poe



Poetische und verstörende Bilder aus New York zwei Jahre nach 9/11. In dem der Film wie auf Super 8 gedreht  erscheint, spielt er nostalgisch mit Eindrücken aus vergangenen Tagen und fokussiert gleichzeitig auf die weltweite Wirkungsmacht einer lokal begrenzten Stadt.

http://www.lang-photo.com


  

EI Tarif/ Sheikh Abu Kulsan?s Kleine Welt

A/2014/3´32/Regie: Joachim Eckl



In einer Momentaufnahme ihrer "Kleinen Welt" umkreist die Hüterin des Schreins von El Tarif (Nekropole am Tal der Könige/Ägypten) die sterblichen Überreste des Sheikhs. Sie agiert als Mittlerin zwischen Lebenden und Toten und wandelt dabei zwischen Welten.

http://www.heimart.at


  

Dance

BEL/2013/9´30/Regie: Hans op de Beek



This is a video about people leaving everything behind, either because they can or because they have to. The size of the group of extras suggests that the individual story of each refugee or migrant is, at the same time, a collective story.

http://www.hansopdebeeck.com


  

Wir weben (Selbstporträt 10)

D/2011/5´17/Regie: Susanne Wagner



Ich stelle drei Frauen unterschiedlicher Nationalitäten dar, die durch Färben, Bügeln und Nähen eine Deutschlandfahne herstellen. Dazu singe ich ?Die schlesischen Weber? (1884) von Heinrich Heine.

http://www.susannewagner.com


  

Room # 8  

GB/2013/7´12/ Regie: James W. Griffith



Set in a Russian jail, when a new British prisoner is thrust into one of the cells he finds a fellow countryman and a mysterious red box. When the box is opened a series of incredible and surreal events give him a chance to escape.

http://www.jwgriffiths.com


  

Circuit 

D/2014/14´45/Regie: Robert Gwisdek



Ein Elektriker ist in einem Raum mit zwei Türen. Durch eine der beiden Türen will er wieder hinaus. Doch die Tür führt ihn wieder in den Raum, den er soeben glaubte verlassen zu haben. Auf der Suche nach einem Ausweg aus dieser Endlosschleife wird er immer wütender und wütender und wütender...

https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Gwisdek


  

Wie ist die Welt so stille 

D/2014/4´58/ Regie: Susann Maria Hempel




Laut ruft die Glocke jetzt über das Deck
nichts half das kämpfen, das Schiff, es ist leck
Macht Euch bereit, macht Euch bereit
jetzt segeln wir in die Ewigkeit
Gott sei mit uns
Wir gehen schlafen am Grunde des Meeres

http://www.shortfilm.de/susann-maria-hempel/


  

Cambeck

AGO/2010/2´36/Regie: Binelde Hyrcan



humorvollen und nachdenklichen Film improvisieren vier Kinder aus Luanda mit viel Phantasie und einfachsten Mitteln eine Geschichte über das GUTE LEBEN. Ihr kleines Spiel gibt auch Einblick in derzeitige Verhältnisse Angolas.

http://bineldehyrcan.tumblr.com


  

Delivery 

D/2005/8´39/ Regie: Till Nowak



An old man lives in a lonely life under the dark shadows of industrial smog. One day he receives a mysterious package which gives him the ability to change his environment.

http://www.framebox.com


  

Performance Under Working Conditions.

GB/ 2006 /2´25/ Regie: Andrew Cooke



Through adopting over identification with a task, as a strategy of resistance, I present myself as a human vacuum cleaner.
Moving my head to and fro across a hotel room, where I lived for a number of years whilst working in the hotel.

http://www.videonale.org/kuenstler/192-andrew-cooke


  




 
   

Videokunst im fsff 2016: 

Das Fremde im Eigenen

"Die Götter sitzen in der Gestalt von Fremden neben uns"

(Homer)

Die Furcht vor dem Fremden soll hier aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und das Fremde im Eigenen befragt werden. Die ausgewählten Beiträge spiegeln persönliche und gesellschaftliche Identitäten und erzählen von der Komplexität des Fremden im vielschichtigen Eigenen.

   

Videoart in fsff 2016: 

The Other in the Self


Fearing the strange is being looked upon from various perspektives. Finding the strange in one's own very self is being scrutinised. The selected works are reflecting individual and collective identities, telling complex narratives of the strange in numerous "selfs".
 
 
 
Es wird ein Jurypreis über € 1000,- und ein Publikumspreis über € 500,- vergeben.
Preisstifter: Christoph und Stephan Kaske-Stiftung

An award of 1000,- will be given away by a jury.
And an award of 500,- € will begiven away by the audience.
Donator: Christoph und Stephan Kaske-Stiftung

The winner of the award of 1000,- € is Nira Pereg with "Sabbath 2008"
The winner of the award of 500,- € is Sven Johne with  "A sense of Warmth"


  

Programm 2016


Agnes Jänsch
Wir waren sehr glücklich

Bill Viola
Migration

Bjørn Melhus
Das Zauberglas

Christoph Brech
Porträt Wolfgang Koch

Daniel Permanetter
My 115th Dream

David Bertram
Data - don?t sing

Elaine Shemilt
Dopplegänger

Graham Garr?tt Uhelski
Doppelgänger

Jess MacNeil
The Shape of Between

Juian Rosefeldt
Asylum

Marc Schmitz
Change Your Live

Marcus Kaiser
10 minutes#2

Mohau Modisakeng
Inzilo

Nicolas Humbert & Werner Penzel Lax Readings

Nira Pereg
Sabbath 2008

Sven Johne
A sense of Warmth

Toffaha
Sayal

Veronika Veit
Die Faust

William Kentridge
Felix in Exile

Sonntag 31.7.16,
Kino Starnberg

Programm 1: 11:00 Uhr
Programm 2: 15:00 Uhr
>>

BRoWN
Curator Team
BRoWN


 



süddeutsche zeitung: In der Möbiusschleife >>


 

Agnes Jänsch, "Wir waren sehr glücklich" 2014 (10')



Zusammenfassung:
Die Videoinstallation ?Wir waren sehr glu?cklich? erkundet in experimenteller Weise die narrativen Qualitäten des filmischen Loops. Drei mit statischer Kamera gefilmte Szenen, die von Fotografien der 1950er Jahre inspiriert sind, zeigen eine in Handlungsschleifen gefangene Familie der Wirtschaftswunderzeit. Es verschränken sich non?lineare Erzählweise und inhaltliche Ebene zu einem
klaustrophobischen Kammerspiel.
Von zentraler Bedeutung ist dabei, dass die Loops in dieser Installation nicht technisch erzeugt, sondern von den Darstellern gespielt werden. Hierbei verschieben sich die Handlungsschleifen und Texte der einzelnen Akteure zueinander. Die Dialoge und Interaktionen zerfallen, wodurch neue
Bedeutungsebenen generiert und die zunächst scheinbar realistischen Szenen abstrahiert werden. Obwohl in der Wirtschaftswunderzeit verortet, stellt die Installation im heutigen gesellschaftlichen Kontext aktuelle Fragen, wie die nach dem Verhältnis von wirtschaftlichem Erfolg und zwischenmenschlicher Empathiefähigkeit oder der Relation von Selbstdarstellung und innerem
Befinden.

Inhalt:
Die Installation zeigt drei auf den ersten Blick alltägliche familiäre Situationen zur Zeit des deutschen Wirtschaftswunders: Eltern und Tochter stellen sich fu?r ein Familienbild auf, Mutter, Sohn und Schwiegertochter sitzen im Wohnzimmer zusammen und die ganze Familie trifft sich an der
sonntäglichen Kaffeetafel. Bereits nach kurzer Zeit bricht die jeweilige Handlung jedoch ab, die Darsteller fu?hren ihre Interaktionen nicht fort und die Sequenzen beginnen von vorne. Die Gespräche der Akteure wirken dabei zunächst alltäglich und banal, bei genauerer Betrachtung verfügen sie jedoch u?ber einen Subtext, der durch Seitenhiebe und Andeutungen viel u?ber das
Verhältnis der einzelnen Familienmitglieder zueinander und u?ber die Atmosphäre innerhalb der nach außen sehr respektabel wirkenden Familie verrät.
Die Handlungsschleifen werden nicht, wie sonst bei Videoloops üblich, durch Wiederholung des Abspielvorgangs erzeugt, sondern von den Darstellern gespielt. Nach zwei Durchläufen beginnen die Loops der einzelnen Charaktere sich zeitlich gegeneinander zu verschieben, wodurch die Texte und Handlungen ihren urspru?nglichen Bezug zueinander verlieren. Die gesamte Dialogstruktur wird auf diese Weise dekonstruiert, es entstehen zeitliche Versätze, Gesprächsbeiträge laufen ins Leere und es ergeben sich u?berlange Pausen sowie Textu?berlagerungen. Jeder Akteur ist in seiner individuellen Schleife gefangen und bewegt sich in seinem eigenen Mikrokosmos. Die bereits von Beginn an spu?rbare Beziehungslosigkeit der einzelnen Personen zueinander findet hier eine surreal wirkende formale Entsprechung. Es prallen repräsentative
Außenwirkung und innere Leere aufeinander. Ausgehend von einer scheinbaren Normalität entwickeln sich absurde Szenarien, die beim Betrachter wachsendes Unbehagen erzeugen.

http://www.agnes-jaensch.de


  

Bill Viola "Migration" 1976 (6:51?)

© by BVS

Migration is an analysis of an image, a metaphorical exercise in perception and representation, illusion and reality, microcosm and macrocosm, nature and consciousness. Viola writes that this work is "a slow continuous journey through changes in scale, punctuated by the sounding of a gong. [The piece] concerns the nature of the detail of an image. In visual terms, this is known as 'acuity' and is related to the number of photoreceptors on a given surface area of the retina. In television terms, detail is referred to as 'resolution,' and is a measure of the number of picture elements in a given horizontal or vertical direction of the video frame. Reality, unlike the image on the retina or on the television tube, is infinitely resolvable ? 'resolution' and 'acuity' are properties only of images. The piece evolves into an exploration of the optical properties of a drop of water, revealing in it an image of the individual and a suggestion of the transient nature of the world he possesses within."

http://www.billviola.com


  

Bjørn Melhus, "Das Zauberglas (The Magic Glass)" 1991 (6')



Melhus macht ernst mit dem schizoiden Charakter des Ichs, von dem verlangt wird, jede Form annehmen zu können. Bei ihm erscheinen die Fragmentierungen jedoch nicht als Leistungsanforderungen, sondern als Tröstungen. Die medialen Sehnsuchtsmetaphern (von der Film- und Fernsehindustrie reichlich geliefert), die wie gute Feen ins Leben treten und Gestalt annehmen, sind Spiegelungen, die sich zu einem Kaleidoskop der Identitätsteile vervielfachen. "Consolation service" á la Melhus "Du bist nicht allein" (vgl. seine Ausstellung You are not alone, 2001) Strukturell gleicht diese Idylle einer verdrängten traumatischen Erfahrung, die als Beunruhigung in seinen Arbeiten spürbar ist. Die Souveränität, mit der Melhus jede Facette dieser medialen Bilder selbst verkörpert, als sein Selbst inkorporiert, macht den Humor aus und beglaubigt die Selbstgenügsamkeit dieses präpubertären Kosmos.
"Das Zauberglas" zeigt den Anfang von Melhus' Auseinandersetzung mit der telematischen Wunschproduktion. Es betrachtet die Subjektivität in Bezug auf die Medienkultur, anschauen und angeschaut werden, sowie die Stellung von ?Selbst? und ?Nicht Selbst?.
Ein sich rasierender Mann begegnet seinem weiblichen Alter Ego im Zauberglas, dem Fernseher... Ein Märchen vom Kommen und Gehen, von der Magie, der Anziehungskraft und der Unfaßbarkeit des virtuellen Bildes.
Die Dialogtexte sind Kondensierungen aus dem Film Broken Arrow (Der gebrochene Pfeil, Regie: Delmer Daves, mit James Stewart)

http://melhus.de


  

Christoph Brech, "Porträt Wolfgang Koch" 2013 (8:13?)

Courtesy Porträtgalerie Bayerische Staatsoper München



2013 wurde die Porträtgalerie der Bayerischen Staatsoper in München zum 50 jährigen Jubiläum der Wiedereröffnung durch 21 neue Porträts ergänzt. Christoph Brech schuf das bislang erste Videoporträt dieser 1899 gegründeten Sammlung. Der Bariton Wolfgang Koch schlüpft in ständiger Überblendung in 7 Rollen*, ohne sein wirkliches Gesicht preiszugeben während sein Blick den Betrachter fixiert.

*Wotan (Der Ring d. Nibelungen, R. Wagner), Don Pizarro (Fidelio, L. v. Beethoven), Sir John Falstaff (Falstaff,s G. Verdi), Alberich (Der Ring d. Nibelungen, R. Wagner), Johanaan (Salome, Richard Strauss), Carlo Borromeo ( Palestrina, H. Pfitzner), Don Giovanni (W. A. Mozart).

http://christophbrech.com/e/index.html


  

Daniel Permanetter, "My 115th Dream" 2007 (2:22')



Es gibt keine zuverlässigen Berichte darüber, in welchem Verhältnis Bob Dylan und Daniel Permanetter zueinander stehen. In den Videoarbeiten treffen sie immer wieder in kurzen, alltäglichen Settings aufeinander: Im Bus, im Kino, ohne einander auf glaubwu?rdige Weise näherzukommen. Was sie miteinander verbindet ist etwas zutiefst Menschliches. Die Unmöglichkeit, davon abzulassen, eigene Beobachtungen zu formulieren und sich über das Erzählen von Geschichten mit den grossen, letztlich unbeantwortbaren Fragen nach Leben, Liebe, Schönheit und dem Tod zu beschäftigen. Unerschöpfliche Themen, zu denen Dylan sich fast ausnahmslos mindestens einmal auf pointierte Weise geäussert hat.

http://www.danielpermanetter.info


  

David Bertram, "Data - don?t sing" 2015 (3:53')



My goal was to tackle the character?s unconscious with their social identity and the importance of appearance. Each sequence had to express a key moment of the characters? trajectories and that such a construction stays understandable in 3 minutes. We needed an organic way to make those paths collide - the car crash. The intricated narration, those numerous characters and the diversity of the sets allowed us to support the rhythm of the music ? which was crucial.

http://www.davidbertram.fr/David-Bertram


  

Elaine Shemilt, "Dopplegänger" 1979-1981 (9:12')



Dopplegänger is a video performance by Elaine Shemilt recovered by REWIND (DJCAD, University of Dundee) in 2010.
Shemilt sits in front of a mirror applying make-up to her face. Two records of psychological analysis on schizophrenia can be heard, evoking a double personality. Then she starts drawing a portrait of herself on the mirror. The performance is interrupted by images of her body and face with overlapping layers evoking once more, a multifaceted personality.
Finally we get back to the mirror tableaux and the artist has gone: the doppelgänger has taken her place.

http://www.elaineshemilt.co.uk


  

Graham Garr?tt Uhelski, "Doppelgänger" 2015 (9:49')



An trespassing hunter is tracking a moose in the woods and it eventually leads him into an abandoned train tunnel. When he enters he find himself falling into a repetitive nightmare, where he has to think outside the box to escape.

https://www.facebook.com/graham.uhelski


  

Jess MacNeil "The Shape of Between" 2006

Digital Video, full colour, 12 minutes 59 seconds on an infinite loop.
Sound by Marcus Kaiser



This work is came about following residency in India where the focus of my research was experiences of public space. A renewed awareness of the strange transience of human habitation, and a heightened sense of the discrepancy and contingency of individual understanding of shared territory were the culmination of this research, and inform this work.

The Shape of Between was filmed on the Ganges River, Varanasi, India.  The work is based on 100 seconds of footage featuring four boats which traverse the river, their position relative to one another changing constantly.  I have slowed the footage down and repeated it, looping it forwards and backwards.  The footage is digitally stabilised, ?anchored? around each boat in turn and subsequently the perceived trajectory of the boats alters subtly with each repetition, as does the overall composition of the group within the frame. A digital zoom in and out on the focal or ?anchor? boat emphasizes this continual subtle repositioning of the subject and makes apparent the vantage point of the viewer/maker. The boats? movement relative to one another drifts the composition around the screen, a continuous revisiting and repositioning of the subject.

http://jessmacneil.com


  

Juian Rosefeldt, "Asylum" 2001/2002 (14:16')

(Kurzfassung einer 9-Kanal-Filminstallation)



With the nine-screen film installation Asylum (2001/2002) Rosefeldt sets up a visually opulent and highly stylised theatrical environment in order to examine and deconstruct the stereotypes associated with immigrant citizens and the idea of ?the other?.
    According to the number of channels, the work deals with nine different ethnic groups or nationalities, including Chinese, Vietnamese, Turkish, Kosovan-Albanian and Afghan. A hundred and twenty ?performers?, many of whom are immigrants living in asylum seekers? hostels, literally ?act out? their existence as foreigners by repeatedly executing typical, cliché-ridden jobs in exuberant settings: women with head scarves vacuum-clean a cactus garden; Asian cooks sit in a monkey house, tearing up the Styrofoam packaging of takeaway food; a pile of newspapers that has been stacked and restacked by paperboys is whirled through the air by a giant turbine. The hypnotically slow motion of the camera, its pendulum-like movement within the picture frame, emphasises the ritualistic and nonsensical aspect of the tasks being performed: its profoundly Sisyphean quality. Always portrayed as homogeneous groups, the performers are stripped of their individuality, thus depicting the way in which people tend to look generically at ?the other?.
    Far from adopting a documentary approach, the artist has constructed subjective and tightly controlled compositions ? tableaux vivants, at times reminiscent of traditional fine art, at others playing on pure kitsch. The work questions a compliant ?aesthetic correctness? (in analogy to the concept of ?political correctness?) in the contemporary art world, where an almost journalistic attitude is often seen as the only way of dealing with today?s political hot spots and socially taboo subjects.
(Summarised from Stefan Berg and Katerina Gregos, in: Julian Rosefeldt: Film Works (2008))

http://www.julianrosefeldt.com


  

Marc Schmitz, "Change Your Life" 2009/10 (15:26')



The project CYL is an international ongoing series of conceptual installations, which examine the representation of speech, and the strategy of conviction in the terms of contemporary economic marketing structures.
CYL ? is researching in the process of change in the social context. What are the elements that guarantee continuity within change, and in what order represented by the system are the individuals related are to each other
CYL is questioning the cultural roots. CYL works with inversion and offers no prepared explanations. The single numbers of works are marked by the progressive process and open interaction with the visitor.

The audience is asked in suggestive speech to change his/her life.

http://www.marcschmitz.net


  

Marcus Kaiser, "10 minutes#2" 2014 (10:20')



eine aus 2 Bildern zusammengesetzte stille Ansicht einer Stadt . erst beim 2. Blick entdeckt man Bewegung . Rauch steigt auf . in einer Strassenschlucht fahren kleine Autos . ab und zu fliegt ein Vogel irgendwo zwischen den Häusern . die Türme reichen bis in den Himmel . wie aus einer anderen Welt erhebt sich eine Pyramide im Hintergrunddunst über der Stadt . der Lärm der Stadt wird lauter und lauter . das Vogelgezwitscher hält lange stand gegen das übermächtig werdende Tosen der Stadt .

http://www.opernfraktal.de


  

Mohau Modisakeng "Inzilo" Digital Video 2013 (4:57')



Video Synopsis
Inzilo is an isiZulu word meaning ?mourning? or ?fasting?. As in many of his films and images, Modisakeng?s body occupies centre stage in this work. He enacts a mourning ritual by sitting, standing, and rotating slightly, all the while throwing a burnt, ashy substance into the air. Extreme close-ups of his body begin to suggest the shedding of a skin, as though the ash is falling from his limbs as the ritual proceeds. He performs an elaborate rite of passage in which the initiate seems to draw the material for his transition from within his own body. In the absolute purity and focus of the moment, Modisakeng is turned inwards but gesturing outward, undergoing a mysterious transformation that is at once a private ceremony and a public declaration.

http://www.mohaumodisakengstudio.com


  

Nicolas Humbert & Werner Penzel, "Lax Readings" 2006 (13')



Der Raum einer Stimme gibt dem Gesagten erst seine wirkliche Bedeutung.
In ihm wird spürbar, was eigentlich hinter den Worten liegt. Eine Stimme kann wie eine Landschaft sein. Bei niemandem, dem wir auf unseren filmischen Pfaden begegnet sind, war das so spürbar wie bei Robert Lax. Und über allem Gedanklichen schwebt immer seine unvergleichliche Heiterkeit. In diesen Raum kann man eintreten, wenn man ihm eine Viertelstunde lang bei der Lesung seiner Gedichte zuhört, die wir in LAX READINGS versammelt haben.

Robert Lax? poetisches Werk lebt von der Suche nach höchstmöglicher Verdichtung von Sprache ? bis hin zu einzelnen Worten und Silben, die als Essenz von Sprache übrig bleiben. Das künstlerische Konzept der Reduktion, in dem die Pause so wichtig ist wie das Gesagte, macht ihn zu einem Verwandten des amerikanischen Komponisten John Cage.

Robert Lax (1915 ? 2000), amerikanischer Dichter der ?minimal art?. Sein Name verbindet sich mit dem Maler Ad Reinhardt, dem Religionsphilosophen Thomas Merton und dem Dichter Jack Kerouac, mit denen Lax freundschaftlich verbunden war. Nach Jahrzehnten des Nomadisierens zwischen Amerika und Europa als Dichter, Clown und Wandermönch findet er Anfang der 60er Jahre seinen eigentlichen Ort auf der kleinen griechischen Insel Patmos. Dort lebt er mehr als 30 Jahre zurückgezogen und doch gleichzeitig in lebendigem Austausch mit der Welt.

http://www.cinenomad.de


  

Nira Pereg "Sabbath 2008" 2009/10 (7:12')



The work ?Sabbath 2008? documents the closing down of the ultra-orthodox neighborhoods in and around Jerusalem on the eve of the Sabbath. In most cases, public access to these neighborhoods is blocked by means of temporary barriers, which stay put for 24 hours ? thus creating an artificial border between these areas and the rest of the city. The barriers are put in place by neighborhood residents, with the approval and support of the Jerusalem municipality and the police. Once the barriers are erected, no cars are allowed into Jerusalem?s ultra-orthodox neighborhoods. The city is thus topologically transformed into two cities ? with and without cars. Building on this ritual, Sabbath 2008 is a photographic ritual that can only be performed at a designated time and in designated places. Although the value of these somewhat rickety barriers may appear above all symbolic, their presence is a source of friction and conflict; they delineate a clear-cut boundary between the sacred and the mundane.

http://nirapereg.net/Home_page.html


  

Sven Johne, "A sense of Warmth" 2015 (15:35')



?I?m not going to make it. I?m a loser. Not good enough. I?m cold. Exhausted. Thirty-three years old, fucked by life.? ? So die ersten Sätze von Mindy, der Protagonistin aus Sven Johnes neuer Videoarbeit ?A Sense of Warmth?. Jene Mindy bleibt den gesamten Film aber unsichtbar, wir hören nur ihre schöne Stimme, ihren eindringlichen Bericht, der pittoresken SW-Bildern unterlegt ist: Mindys angeblicher Ausstieg aus der digitalen Arbeitswelt, ihre Überfahrt auf eine einsame Insel, ihr neues Leben, fortan im Einklang mit sich und der Natur. ?A Sense of Warmth? ist verführerisch, weil uns der Film ins vermeintlich ?echte? Leben ? ja, Paradies ?  katapultiert, in ein Leben ohne Ausbeutung, Krieg, Umweltzerstörung, kurzum: in ein Leben ohne Kapitalismus. Mindy entwirft eine geradezu biedermeierliche Utopie ? und wir sind bereit, ihr das gern glauben. Allerdings hat dieser Eskapismus einen Preis und Mindy, die schöne Stimme, ist bereit, ihn zu bezahlen?

http://www.svenjohne.de


  

Toffaha, "Sayal"  2013/16  (8:40')



Eine Hütte aus Fenstern und Fensterläden. Draussen weht ein starker Wind durch die Landschaft. Drinnen, ein Tisch mit Zeitungsstapel. Ein Holzofen. Hohes Gras wächst durch die Fensterläden. Reglos steht eine schwarz verhüllte Gestalt zwischen Tisch und Ofen vor einem Fenster. Bei ihr ein weisser Windhund und ein fleischiger Knochen. Der Hund verändert seine Positionen.
(Toffaha ist das Künstlerpaar Rasha Ragab und Christoph Nicolaus)

http://www.toffaha.org


 

Veronika Veit, "Die Faust" 2010 (4:44')



?In dieser Arbeit leuchtet die Künstlerin das Verhältnis ihrer beiden Protagonistinnen genau aus. Verbunden sind Mutter und Tochter durch das typisch weibliche Ritual des Garnwickelns beziehungsweise durch einen grauen Wollfaden. Die Mutter scheint zufrieden, ganz von ihrer Rolle ausgefüllt;das Mädchen ist zwar folgsam, aber in ihrer Haltung liegt auch Trotz. Ihr Verhalten ändert sich auch den nicht, als plötzlich ein fisch aus der Kaffeekanne springt. Die Mutter behält autoritär die Kontrolle über das Geschehen und beißt dem Störenfried letztendlich den Kopf ab. Danach zieht sie sich wie alle Monstermütter in Seelenruhe die Lippen nach.

Aus: Mythos Kindheit, Andrea Holzherr, Kunstverein Ludwigshafen, Nürnberg, 2010

http://www.veronika-veit.com/cms/


 

William Kentridge "Felix in Exile" 1994 (8:54')



Seit den 1980er Jahren produziert Kentridge Animationsfilme, in denen er die Geschichte und die sozialen Umstände Südafrikas reflektiert.
Felix in Exile entstand 1994 während der die ersten freien Wahlen in Südafrika begleitenden öffentlichen Debatten um den Zusammenhang zwischen der Verteilung des Landbesitzes und der Herausbildung von Identität. Erzählt wird die Geschichte des in Paris lebenden Exilanten Felix und der Landvermesserin Nandi. Sie ist sein Alter Ego und steht ebenso für die Sehnsucht nach Heimat, wie sie an seiner statt Zeugnis ablegt über die Ereignisse im neuen demokratischen Südafrika. So wie ihn in seinem Zimmer die Angst und die Erinnerung überfluten wird, so schlägt über Nandi, die erschossen wird, die Erde zusammen.
Im Spiegel finden sich ihre Blicke. Die eigene zeichnerische Produktion überflutet sein karges Zimmer, wie das Wasser, die Erinnerung und die Sehnsucht. Nandi hingegen ist eingebettet in kosmische Weite, die sich im Elend des schwarzen Südafrikas bricht. Nandis Vermessungsinstrumente suchen in der Topografie der Landschaft nach Spuren der Geschichte, nach einem Maß für das Sein, nach einer Richtung.

https://en.wikipedia.org/wiki/William_Kentridge


 




     
      

Videokunst im fsff 2014: 

Ich glaube an nichts, oder?


Die im Spannungsfeld zwischen religiösem Fundamentalismus und weltlicher Orientierung geführte Diskussion verleiht dem Thema Glaube eine neue Bedeutung.  
Eine klare Orientierung wird durch die Vielfalt der Optionen immer komplizierter. Die ausgewählten Videoarbeiten zeigen Positionen, die das Thema vielschichtig reflektieren.

Video Art at fsff 2014: 

I don?t believe in anything, right?


The discussion that is held between the conflicting ideas of religious fundamentalism and worldly orientation gives the idea of faith a new meaning.
A clear orientation seems increasingly complicated due to the variety of possible options. The chosen video creations portray positions that reflect this subject in a multifaceted manner.

Almut Determeyer, "Paradiesgärtlein" 2010 (0:47')



"Paradiesgärtlein" beruht auf dem Gedanken des Überflusses als Lebensspender. Er zeigt eine nackte Frau, die, indem sie Milch versprüht, ein Paradies schafft.


 

Christoph Brech, "Le Chiavi (Die Schlüssel)" 2013 (6')



Eine sandgestrahlte Glastüre, auf der das päpstliche Wappen der überkreuzten Schlüssel erkennbar ist, schwingt langsam hin und her. Das Wappen pendelt jedoch nicht nur in der Angel der schwingenden Türe, sondern zwischen Bildschärfe und Unschärfe, zwischen Eindeutigkeit und Verschwommensein. Dahinter bewegen sich farbige Schatten von links nach rechts.
Motor dieser Bewegung sind die täglich zu tausenden durch diese Türe in die Vatikanischen Museen drängenden Besucher. Sie drücken sich gegenseitig pausenlos die (nicht vorhandene) Türklinke in die Hand, ohne dabei hinter dem sandgestrahlten Glas als Individuen wahrgenommen zu werden.
In der Tonspur des Filmes erklingt das Glockengeläute der St. Peter Kirche in Rom in einer stark verlangsamten Aufnahme vom 13. März, 2013. Es verkündete nach den Tagen der verschlossenen Türen des Konklaves die Wahl des neuen Papstes Franziskus.
Der Film changiert zwischen Eindeutigkeit und Verschwommenen, zwischen dem zeitlos Alltäglichen und dem historischen Augenblick eines individuellen Menschen.


 

Liuba, "The Finger and the Moon project #2" 2009-2010 (12:38')



The Finger and the Moon project #2 has been performed in Saint Peter's Square, in the heart of Vatican State.
A nun in the Vatican is a normal figure, mixed with all nuns of the myriad of congregations walking in Saint Peter. But seeing a nun who prays in other religions caused a short-circuit and many different reactions: surprise, devotion, shock, agreement, interest and at the end Police stopped the artist, arguing that she was not praying in a 'normal' way
What is very new in this project is the simultaneous show of the performance in different cities in the world. Using the new possibility of technologies the new interactive public art performance have been seen live in different part of the world, that in this way were symbolically connected as part of a network. A website and a blog has been designed for the project too www.thefingerandthemoon.net


 

Marcus Kaiser, "10 minutes" 2014 (10:20')



über Kreatur und ihre Zeit.


 

Anuk Miladinovic, "Access" 2012 (9:17')



In kühler Architektur öffnen sich hintereinander liegende Fahrstuhltüren wie Gardinen. Verheißungsvoll öffnet sich Tür um Tür. Es zeigt sich jedoch nur Tristesse. Wie nicht eingelöste Versprechen erscheinen U- Bahnen und eine Gänge und Treppen wischende Putzfrau. Auftauchende Menschen sind anonym, emotions- und beziehungslos. "Fern jeder eindeutigen Moral oder Symbolik wird eine emotionslose Welt vorgeführt, die Raum für Emotionen lässt." (Greta Hoheisen)


 

Susanne Wagner, "Anonymous (Selbstporträt 12)" 2012 (3:17')



Die Künstlerin stellt neun Charaktere mit Anonymous-Masken dar, die über das Verschieben von Farbplatten immer neue Farbkonstellationen erzeugen. Text und Bild thematisieren den engen Bezug zwischen der Occupy-Bewegung und der zeitgenössischen Kunst und wer wen für seine Zwecke benutzt. Die Dekonstruktion der Anonymous-Masken verknüpft Anonymität und Selbstbildnis.


 

Haubitz + Zoche, "Vertigo" 2013 (7:37')



(single screen Version einer Videoskulptur, Emscherkunst 2013)
Aufnahmen von im Wasser treibenden Autos und überfluteten Straßenzügen alternieren mit Bildern von zwei Synchronschwimmerinnen, die sich in einer seltsam anmutenden Choreografie unter Wasser bewegen: Die Schwerkraft ist aufgehoben, Oben und Unten verschwimmen miteinander, die Schwimmerinnen scheinen den Bezug zu ihrer Umgebung verloren zu haben, sie sind versunken in einer anderen Realität. "Vertigo ist als subjektive Reflexion über unseren Umgang mit Medienbildern im Kontext des anthropogenen Klimawandels lesbar" (Haubitz+Zoche).


 

Philipp Lachenmann, "SHU (Blue Hour Lullaby)" 2002/2008 (12:27')



Ein isoliert stehendes Hochsicherheitsgefängnis in der kalifornischen Mojave-Wüste zur Zeit der Blauen Stunde. Während im Gefängnis langsam die Scheinwerfer angehen, erscheinen parallel dazu im Abendhimmel immer mehr Lichter von Flugzeugen im Anflug.


 

Roman Woerndl, "Best of Paradise" 2013/2014 (15')



zeigt eine Dokumentation der gleichnamigen Videoperformance von 2013/2014. Neun Vogelhäuser, die Architekturmodelle von fünf Weltreligionen und vier weltumspannenden Ideen und Ideologien darstellen, wurden während eines dreimonatigen Feldversuchs in der Natur aufgestellt. Sie dienten, gleichberechtigt nebeneinander stehend, den Vögeln als Futterstelle. Welcher Glaubensrichtung würden sich die Vögel zuwenden?


 

Toffaha, "Nilnassmandu" 2014 (13')



Toffaha (arabisch Apfel) ist das Künstlerpaar Rasha Ragab und Christoph Nicolaus. Ihre Videos, Fotos und Performances entstehen aus den Verwebungen ihrer unterschiedlichen kulturellen Prägung als Afrikanerin und Europäer, Ägypterin und Deutscher, Nubierin und Bayer, schwarz und weiß, Muslima und Christ sowie aus dem arabischen und germanischen Kultur- und Sprachraum entstammende Frau und Mann.


 

Haikal Noyes, "kleiner Mann" 2011 (0:43')



Kleiner Mann ist ein experimentelles Selbstportrait, das einen humorvollen Verweis auf die Existenz eines übergeordneten Ratgebers zeigt.





   

Videokunst im fsff 2013: 

Zwischenwelt


An einem Vormittag sind auf dem Fünfseen-Filmfestival fünf ausgewählte
Kurzvideos europäischer und indonesischer  Künstler zu sehen.
Fünf Versuche, sichtbar zu machen, was die Zwischenwelt von Realität
und Spiegelung in der Hoffnung auf Beständigkeit und Wahrheit so
schwer zu greifen macht. 
Brücken, Fahnen, das Kopftuch der Muslima, die Gebetshäuser der
großen Religionen und immer wieder weggespülte Schriften im Sand ?
universelle Symbole des Transzendenten dominieren die starken Bilder dieser
spannenden Zusammenstellung.

Video Art at fsff 2013:

Intermediate World


On a midmorning at the Fünfseen- Filmfestival, five selected European and Indonesian short videos are shown.
Five attempts to show the difficulty of understanding the intermediate world between reality and reflection while maintaining consistency and truth.
Bridges, flags, the Muslima?s headscarf, the great religion?s houses of prayer and the constantly washed away scripts in the sand ? these universal symbols illustrate the transcendent dominating the expressive images depicting this suspenseful compilation.


  

Christoph Brech, "Il Ponte" (7'35, 2011)



Bilder einer sich spiegelnden Brücke, über die sich ein sich ständig
wandelnder, anonymer und zufälliger Strom von Passanten bewegt,
darunter Wasser, gen Meer fließend. Illusion und Realität vermischen sich
in den leisen, vom Einbruch des Abendlichts verklärten Bildern in Christoph
Brechts verstörend-schönem Kunstvideo "Il Ponte".
Christoph Brech genießt mit seinen Videos internationale Aufmerksamkeit.
Ausstellungen in Boston, Taipei, Florenz, Moskau, Berlin und Paris
würdigen die Arbeiten des 1964 geborenen Künstlers.


 

Arahmaiani Feisal, "Crossing Point" (2013)



"Crossing Point" ist aus einer Performance auf dem indonesischen Vulkan Merapi wenig nach dessen Ausbruch 2010 entstanden. Große Fahnen, die in ihrer intensiven Farbigkeit die zerstörte, verbrannte Oberfläche des Berges transformieren, werden von verschiedenen Akteuren geschwenkt. Die Schriftzeichen auf den Fahnen sind mal Sanskrit, mal Indonesisch oder Thai. Sie bezeichnen große Konzepte des Daseins wie "Heimat", "Tod" und "Gerechtigkeit". Sie weisen, so die Künstlerin, "durch ihre Universalität, die durch die Unleserlichkeit der wehenden Fahnen noch verstärkt wird, auf den Respekt gegenüber einer pluralistischen, vielseitigen Weltordnung" hin.


 

Sara Nuytemans & Arya Pandjalu, "Birdprayers in Berlin" (5'17, 2011)



Kirche, Synagoge, Moschee und Hindutempel: vier unauffällige Personen tragen
die Gebetshäuser der großen Religionen auf dem Kopf, sie sehen durch sie
hindurch auf ihre Umgebung. Sind sie abnehmbar? Austauschbar?
Ihr Dasein im urbanen Raum irritiert, fordert und amüsiert. Es konfrontiert uns mit den Konventionen und Kategorien, die diese externalisierten Symbole der großen Religionen hervorrufen.
Die "Birdprayers" sind ein fortlaufendes Projekt, dass das Künstlerpaar Arya
Pandjalu und Sara Nuytemans seit einigen Jahren in Variationen auf verschiedenen internationalen Plattformen zeigt, unter anderem in Russland, Indonesien und der Türkei. Das hier gezeigte Kunstvideo basiert auf einer Performance in Berlin.


 

Adidal Abou-Chamat, "Ver-Wicklung"(9'40, 2010)



Vor dem Hintergrund ihrer bi-kulturellen Herkunft untersucht Adidal Abou-
Chamat in ihren Arbeiten biografisch unterfütterte Grenzerfahrungen,
Schnittstellen zwischen Fremdem und Vertrautem und analysiert kulturelle
Demarkationslinien. Sie hinterfragt Rollenbilder und Projektionen im Kontext
von ethnischer Differenz und westlicher dominanter Diskurse.
Die neunminütige Videoarbeit "Ver-wicklung" führt zu orientalischer Popmusik
eine neunteilige Versuchsanordunug zum Thema Kopftuch vor, verbunden mit
einer spielerischen Dekonstruktion weiblicher Rollenbilder und kultureller
Projektionen.


 

Roman Woerndl & Juschi Bannaski, "Always" (3'20, 2013)



Unverdrossen schreibt der Stock das Wort in den grauen Sand, nachlässig machtdas graue Meer die Mühe zunichte. Ein Kinderspiel, nicht zu gewinnen. Oder bewahrheitet sich "A-l-w-a-y-s" doch auf unheimliche Weise, wenn einfach nicht aufgehört wird?
Die Arbeit von Juschi Bannaski und Roman Wörndl entwickelt eine seltsame Kraft. "Immer WAS?", möchte man fragen und beginnt, die Universalität im illusorischen Wunsch nach Beständigkeit zu erahnen.


 






 impressum + datenschutz >